Die JUSO Luzern ist enttäuscht, dass die besetzten Räumlichkeiten im Frigorex-Areal ohne Versuch einer Einigung geräumt worden sind.
In der Nacht vom 20. August wurden mehrere Räumlichkeiten im Frigorex-Areal besetzt. Vor mehreren Hundert Besuchern spielten Bands und DJ’s legten auf. Obwohl mit dem Besitzer, dem Immobilienspekulanten Jost Schumacher, am nächsten Morgen sofort das Gespräch gesucht wurde, liess dieser das Gebäude umgehend räumen. Ziel der Besetzer wäre es gewesen, die ungenutzten Gebäudeteile bis zum geplanten Neubau kulturell zu beleben. Ein umfangreiches Programm mit weiteren Konzerten, Diskussionsrunden, Theater und Ausstellungen war bereits geplant. Die Besetzung war ein Zeichen, dass sich viele Menschen in dieser Stadt ausgeschlossen fühlen von einer Entwicklung, in der nur noch Profit zählt. Räumlichkeiten, in denen alternative Kultur gelebt und ausprobiert werden kann, sind praktisch nicht mehr vorhanden. Ideen und Initiativen wie man dies ändern könnte, werden von der Stadt im besten Falle müde belächelt oder sogar durch den Einsatz der Polizei als kriminell abgetan.
Dass nun das Frigorex-Areal Ziel einer Besetzung wurde, ist logisch. Nicht nur sind die Räume dafür ideal, sondern Menschen wie der sich gerne als Mäzene gebärdende Steuerflüchtling Jost Schumacher sind massgeblich am Ausverkauf der Stadt Luzern beteiligt. Der Stadtrat und insbesondere Kurt Bieder als ehemaligen Anwalt von Jost Schumacher helfen da gütig mit.
Wir sind der Meinung, dass, wenn es schon nicht möglich ist, auf Dauer ein Gebäude für alternative Kulturformen zur Verfügung zu stellen, so doch immerhin die Zwischennutzung von leerstehenden Gebäuden oder Gebäudeteilen nicht nur vom guten Willen des Besitzers abhängig sein soll. Denn der Boden ist in unserer Stadt ein zu rares Gut um ihn einfach den Spekulanten zu überlassen. Die JUSO Luzern bereitet deshalb eine entsprechende Initiative vor.
JUSO Stadt Luzern, 21.08.2011