Das ungarische Parlament hat mit den Stimmen der rechts-konservativen Regierungsmehrheit den Umbau des staatlichen Rentensystems beschlossen. Der private Teil der Altersvorsorge geht an den Staat über.
Das Geld aus der Altervorsorge soll Ministerpräsident Viktor Orban Spielraum für seine Wirtschaftspolitik schaffen. Diese sieht unter anderen Steuersenkungen für Unternehmen und wohlhabende Familien mit Kindern vor.
Die privaten Zusatzversicherung sind seit 1998 obligatorisch. In den letzten 12 Jahren haben rund 3 Millionen Bürger knapp 14 Milliarden Franken angespart. Nun wurden sie faktisch enteignet.
In Ungarn fanden erst im April dieses Jahres die Parlamentswahlen statt. Die rechtskonservative Fidesz hat im Bündnis mit der Christlich-Demokratischen Volkspartei KDNP einen Erdrutschsieg errungen. Neu ins Parlament wurde zudem die rechtsextreme Partei Jobbik gewählt. Kaum ein halbes Jahr später erhalten die Bürger bereits die Quittung für ihr Wahlverhalten.