Communiquée zum Aktionstag «Reclaim the City» vom 31. August 2013 in Aarau
Gestern fand in Aarau der dezentrale Aktionstag unter dem Motto «Reclaim the City» in Aarau statt. Über den ganzen Tag verteilt gab es verschiedenste Aktionen, mit dem Ziel den öffentlichen Raum zumindest zum Teil in Beschlag zu nehmen. Hintergund des Aktionstages war die Androhung des Kantons, dass die Sicherheitskosten von einer halben Million Franken, welche beim letzten Nächtlichen Tanzvergnügen angefallen sind, auf die Veranstalter_innen abzuwälzen sowie ganz allgemein die immer fortschreitende Privatisierung, Regelementierung oder Überwachung unseres Lebensraumes.
Am Mittag gab es so die ersten kleinen Einzelaktionen. Es wurden Transparente aufgehängt und ein «Schwarzer Block» (eine Person in einem grossen schwarzen Karton) versetzte die Aarauer Altstadt in Angst und Schrecken oder zumindest ins Staunen. Nach und nach trafen immer mehr Personen in Aarau ein. So wurde vor allem der Schlosspark sowie der Kasinopark zu zwei Anlaufstellen, wo mensch sich traf, etwas trank und sich austauschte. In der Igelweid wurde im Verlauf des Nachmittags gratis Essen an Passant_innen verteilt, es wurde gekonnt Kubb gespielt oder jongliert. Ein Infotisch versorgte Interessierte mit vielen Informationen. Ein grosser Spass war sicherlich auch die kruze, aber heftige Wasserschlacht im Kasinopark. Dort wurde auch am Abend noch der Film «Der grosse Diktator» gezeigt.
Die Polizei hielt sich mehrheitlich zurück. Sie war jedoch mit Zwei-Mann-Patrouillen stetig präsent und so kam es auch zu vereinzelten Personenkontrollen – Festnahmen gab es aber keine. Dies mag uns aber nicht über das eigentliche Polizeiaufgebot hinwegtäuschen. Den ganzen Tag fuhren zivile Vans der Polizei durch die Stadt, im Vorfeld wurden Personen eingeschüchtert und wie viele Polizist_innen den Tag in Bereitschaft verbrachten, können wir nur vermuten.
Mit dem dezentralen Aktionstag haben wir eine neue Aktionsform ausprobiert. So wurde von uns kein fixfertiges Programm auf die Beine gestellt, sondern lediglich eine Antirep- und Informatiosnstruktur mit Live-Ticker und Infotelefon. Es lag so nun an allen, was, wie, wann, wo an diesem Tag so in Aarau passieren wird. Villeicht war es kein so spektakulärer Tag, wie ihn sich das Tele M1 wohl gewünscht hätte, trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen, sehen wir ihn als Erfolg. Unterschiedlichste Personen haben Eigeninitaitive gezeigt, sich nicht einschüchtern lassen und ganz auf ihre Art und Weise etwas für diesen Tag beigetragen.
Der Kampf geht weiter…
KAZ [Kampagne für ein autonomes Zentrum]
Quelle: www.aargrau.ch