Unbekannter Ort, 26. April 2013
Die Partei National Orientierter Schweizer PNOS lädt zu ihrer jährlichen Generalversammlung. Der Tagungsort ist unbekannt, auch über die Anzahl Teilnehmer lässt der Sitzungsbericht nichts verlauten. Er erwähnt allerdings, dass ein bekannter deutscher Rechtsextremer aufgetreten ist: Olaf Rose, 54jährig und Historiker. Rose engagiert sich seit vielen Jahren für die Nationaldemokratische Partei Deutschland NPD. Er habe, so berichtet die PNOS, die “Arbeit der NPD” beschrieben und von den “desolaten Verhältnissen in der BRD” erzählt. In Wirklichkeit, befindet sich die NPD auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit. Nicht weil sie von einem Parteiverbot bedroht ist, sondern weil sie durch interne Auseinandersetzungen gelähmt ist und Mitglieder verliert, vor allem auch Militante aus rechtsextremen Subkulturen. PNOS-Gast Rose, der sich immer wieder für eine Rehabilitation des Hitler-Stellvertreters Rudof Hess engagiert, sitzt für die NPD im Parlament der sächsischen Kleinstadt Pirna. Im vergangenen Jahr kandidierte er für das Amt des Bundespräsidenten. Er erhielt in der Bundesversammlung von 1228 abgegebenen gültigen Stimmen gerade einmal jene drei der NPD-Abgeordneten.
Lausanne, 21. April 2013
Ein Schweizer äthiopischer Herkunft und sein nigerianischer Kollege wollen den Club “Buzz” besuchen, ein Türsteher verweigert ihnen den Zutritt, zuerst unter dem Vorwand, das Lokal sei voll, obwohl die Türstehern anderen BesucherInnen Einlass gewähren, und später mit der Begründung, Afrikaner seien nicht erwünscht, da sie Dealer seien und das Nachtleben stören würden. Gegenüber der Gratiszeitung”20minutes” behauptet ein Club-Sprecher später, es sei die erste derartige Klage in zehn Jahren und es könne sich nur um unglückliche Umstände handeln. Der “20minutes”-Redaktor senegalesischer Herkunft besucht daraufhin rund zwei Wochen später – zusammen mit einem Kollege, ebenfalls senegalesischer Herkunft – den Club “Buzz”. Auch ihnen wird der Einlass verwehrt, da eine Einladung notwendig sei, andere Personen hingegen können ohne Kontrolle eintreten. Als der Journalist eine Erklärung verlangt, drängt ihn der Türsteher gewaltsam zurück und tritt ihm auch gegen das Schienbein. Als der Journalist den Ort fotografiert, erhält er vom Türsteher noch einen Schlag ins Genick und muss sich die Verwünschung anhören: “Dir werde ich es zeigen!” (Je vais te démonter!)
Die Recherche von “20minuten” verdient Lob und Anerkennung. Der Journalist begnügt sich nicht mit der (im übrigen voraussehbaren) Erklärung des Club-Betreibers, sondern spielt die von der Auskunftsperson erwähnte Diskriminierung nochmals durch, diesmal mit einem entlarvenden Resultat.