Am vergangenen Sonntag ist das World Economic Forum, das alljährliche Treffen der selbsternannten Weltelite, zu Ende gegangen. Dieses fand dieses Jahr unter dem Motto „Der grosse Wandel – Neue Modelle schaffen“ statt. Wer sich von den Ergebnissen des WEF jedoch wirklich noch einen Wandel erhofft, ist fern ein jeder Realität. Ergebnisse die wirklich etwas zu einem positiven Wandel in dieser Welt beitragen, konnten auch nach Beendigung des WEF 2012 nicht präsentiert werden. Dies aus dem einfachen Grund, dass nach den neuen Modellen, welche dieser Wandel bringen sollte, gar nicht gesucht wurde.
Einen Wandel gab es allerdings dieses Jahr bei den Teilnehmern des WEF. So nahm dieses Jahr erstmals eine 70 köpfige Delegation der Global Shapers Community teil, ein eigens vom WEF gegründeter Club, bestehend aus den „engagiertesten“ 20-bis 30-Jährigen. Dieser soll den jungen Leuten eine Stimme geben, besteht doch rund die Hälfte der Bevölkerung unseres Planets aus unter 27-Jährigen. Was man dabei unter engagiert versteht, ist jedoch aufschlussreich und zeigt das Denken der WEF-Leader. Denkt Mensch wenn es um engagierte Bürger geht doch beispielsweise an die jungen Menschen, welche im Arabischen Frühling für mehr Freiheit und Demokratie gekämpft haben, oder an die meist aus jüngeren Leuten bestehende Occupy-Bewegung. Nicht so die Organisatoren des WEF und damit gleichzeitig auch Gründer der Global Shapers Community. Unter jungen engagierten Menschen verstehen diese grösstenteils junge UnternehmerInnen, welche in Zukunft, so hofft man, wichtige Führungsrollen in der Welt von Morgen übernehmen sollen. Einfach und klar ausgedrückt: Das WEF formt in Davos die zukünftige Weltelite, die nach den genau gleichen Mustern verfahren wird, wie es bereits die heutige Weltelite tut. So hoffen sie jedenfalls. Wir jedoch sind der Meinung, dass wir keine Elite nötig haben, welche alleine über die Geschicke der Menschheit bestimmen.
Der Kapitalismus hat ausgedient und das wissen wohl sogar auch die Bonzen, welche sich in der vergangenen Woche in Davos getroffen haben. Dennoch wird jede Kritik am WEF und dem Kapitalismus im Keim unterdrückt. So wurde eine geplante Demonstration gegen das WEF am 21.Januar mit einem Grossaufgebot im Keim erstickt. Auch in Davos selber kam es zu willkürlicher Polizeirepression. So zeigt ein auf Youtube veröffentlichtes Video den Pfeffersprayeinsatz eines Polizisten aus nächster Nähe gegen einen friedlichen Demonstranten. Die selbsternannten Eliten scheinen sich nicht mehr so sichern zu sein. Sie haben offensichtlich Angst vor Kritik am Kapitalismus. Das beweist die Repression vonseiten des Staatsapparates, durchgeführt durch die Polizei.
Die Repression und Unterdrückung jeglicher Systemkritik darf jedoch nicht einfach so hingenommen werden. Es geht hier inzwischen um mehr als Kritik am Kapitalismus. Mit dem Vorgehen der Polizei hat der Staat bewiesen, dass er im Notfall auch bereit ist, den Kritikern nicht einmal mehr grundlegende Rechte wie Versammlungs- und Meinungsfreiheit zuzugestehen.
Wir sind jedoch der Meinung, dass wir uns das nicht gefallen lassen dürfen. Kritik an diesem System ist notwendig und angebracht, alleine der Zustand, in welcher sich die heutige Gesellschaft befindet, zeigt das auf. Der Widerstand gegen die aktuellen Zustände kann und wird sich nicht durch polizeiliche Repression unterdrücken lassen.
Unia Jugend Oberwallis
Hier noch das Youtube-Video: