Communiqué Gegendemo “Marsch fürs Läbe”

Wir waren auch heute zahlreich, laut und selbstbestimmt in
Oerlikon und haben den Marsch durch verschiedene Aktionen erfolgreich
gestört.

Heute fand der «Marsch fürs Läbe» erneut in Zürich Oerlikon statt. Zum zwölften mal versammelten sich christliche Fundamentalist*innen zusammen mit rechten Politiker*innen, xenophoben Gruppierungen und Rechtsextremen aus dem In- und Ausland, um gegen das Recht auf Abtreibung zu demonstrieren.
Schon im Vorfeld fanden verschiedene Störaktionen statt, wie diverse Verschönerungsaktionen rund um den Marktplatz Oerlikon, sowie Angriffe auf mehrere Mitträger*innen des «Marsch fürs Läbe». Denn weder in Oerlikon noch sonst irgendwo haben Fundis einen Platz. In diesem Jahr versammelten sie sich unter dem Motto «24 Stunden für ein Leben», das Motto bezieht sich auf eine der beiden von SVP-Kreisen lanciert Initiativen, welche vorsieht, dass zwischen Abtreibungsentschluss und Abtreibung mindestens 24 Stunden verstreichen sollen, dies wirkt im ersten Moment gemässigt aber die Fundis propagandieren ein reaktionäres FLINTA und LGBTQAI+ verachtendes Menschenbild. Doch unsere körperliche Autonomie ist kein Politikum, kein Schauplatz von Moralvorstellungen und sicher nicht verhandelbar. Deswegen waren wir auch heute zahlreich, laut und selbstbestimmt in Oerlikon und haben den Marsch durch verschiedene Aktionen erfolgreich gestört.
Bereits am Mittag fand eine Performance am Bahnhof statt, die den Anreisenden zeigte, dass sie nicht willkommen sind. Rund um den Marktplatz haben wir uns versammelt und obwohl die Polizei immer wieder versuchte, uns wegzudrängen, blieben wir gemeinsam vor Ort, versammelten uns immer wieder neu und blieben lautstark, sodass die Fundis gezwungen waren, verspätet und mit verkürzter Route loszulaufen. Sie waren nicht länger als 30 Minuten abseits von Publikum auf der Strasse. Auf der ganzen Route verteilt standen wir und machten ihnen klar, dass sie hier nicht wilkommen sind. Nicht nur von aussen sondern auch von innen haben wir heute die Veranstaltung gestört. Mit einer Scheinrede haben wir uns in das Programm der Fundis eingeschlichen und unseren Widerstand auch auf dem Platz laut gemacht.

Denn es sind unsere Körper, unsere Entscheidungen und unsere Strassen –
Kein Fussbreit dem Marsch fürs Läbe.

Bündnis für ein selbstbestimmtes Leben

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Kein Fussbreit dem “Marsch fürs Läbe”

Am 17. September 2022 kommt der «Marsch für’s Läbe» erneut nach Zürich. Blockieren wir sie und zeigen ihnen, dass sie nicht willkommen sind!

Auf dem Marktplatz in Oerlikon werden religiöse Fundamentalist*innen zusammen mit rechten Politiker*innen, xenophoben Gruppierungen und immer wieder auch Rechtsextremen aus dem In- und Ausland unter dem Motto «24 Stunden für ein Leben» zum bereits zwölften Mal gegen das Recht auf Abtreibung und damit gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und FINTA-Personen beten, bevor sie schliesslich mit ihrer menschenverachtenden Botschaft durch die Strassen ziehen.

Nachdem der Fundi-Aufmarsch letztes Jahr an selber Stelle kämpferisch gestört werden konnte, werdenwir uns den selbsternannten Lebensrechtler*innen auch in diesem Jahr in den Weg stellen.

Vo wäge «für’s Läbe»!
Das politische und gesellschaftliche Klima, in dem sich der diesjährige Anlass wiederfindet, ist angespannt, die Mobilisierungskraft der Abtreibungsthematik nicht zuletzt wegen der Aufhebung des universalen Rechts auf Abtreibung in den USA und zwei hierzulande lancierten Anti-Abtreibungsinitiativen spürbar. Entsprechend bezieht sich auch das Motto des diesjährigen Marsches auf eine der beiden aus SVP-Kreisen lancierten Initiativen, die vorsieht, dass zwischen Abtreibungsentschluss und Abtreibung mindestens 24 Stunden verstreichen sollen. Was gemässigt undvernünftig daherkommt, ist im Kern nur der Wunsch nach Kontrolle und Macht.
Auch mit «für’s Läbe» hat dieser Anlass derweilen rein gar nichts zu tun. Die Fundis inszenieren sich als «Lebensschützer*innen», propagieren aber ein gewaltig reaktionäres, Frauen- und LGBTIQ*- verachtendes Menschenbild. Immer wieder gehen sie dafür auf der Strasse, aber auch in Parlamenten weltweit Koalitionen mit Rechtsaussen ein, lobbyieren für ihre Anliegen und beeinflussen Gesetzgebungen.
Das «Läbe», welches sie sich wünschen, ist ein patriarchales, zutiefst sexistisches und konservatives Leben. Frauen und FINTA- Personen sollen gemäss ihrer Ideologie zu Gebärmaschinen für Staat, Nation, Kirche und Kapital degradiert werden. Die Fundis proklamieren, dass Abtreibung Mord sei, die psychische Gesundheit gefährde und das christliche Modell der patriarchalen Kernfamilie aushöhle. Zur Untermauerung ihrer Argumente scheuen sie auch nicht davor zurück, immer wieder Menschen mit Behinderung, Kinder und traumatisierte Personen für ihre Agenda zu instrumentalisieren.
Gemeinsam konnten wir den «Marsch für’s Läbe» in den vergangenen Jahren immer wieder erfolgreich stören. In diesem Jahr wird es nicht anders sein, denn unsere körperliche Autonomie ist kein Politikum,kein Schauplatz von Moralvorstellungen und nicht verhandelbar!

Stellen wir uns gemeinsam dem «Marsch für’s Läbe» in Zürich Oerlikon am 17. September entgegen. Laut, selbstbestimmt und kämpferisch!

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Infoabend “Besuche in Notunterkünften”


In der Schweiz leben illegalisierte Menschen oftmals unter schwierigen Lebenssituationen. Aufgrund von Eingrenzungen, abgelegenen Unterkünften, Kontrolle und Repression ist eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben für viele Menschen kaum möglich. Diese durch den Staat gewollte und organisierte Isolation ist unmenschlich und falsch!

Wir sind eine Gruppe aus Luzern, die diese Isolation im Kanton Luzern durchbrechen möchte. Mit regelmässigen Besuchen in Nothilfeunterkünften möchten wir Kontakte knüpfen und gemeinsam für ein Bleiberecht für alle kämpfen. Damit wir wöchentliche Treffen organisieren können, sind wir auf deine Unterstützung angewiesen. Wir freuen uns, wenn du an den Infoabend kommst:

12. September | 19:00 Uhr | RäZeL, Horwerstrasse 14, Luzern

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Revolutionäres Zentrum Luzern Fest

Seit über drei Jahren beleben verschiedene Gruppen und Personen das RäZeL – es ist an der Zeit, diesen wichtigen Ort in Luzern zu feiern.

*11. September 2022 | ab 16 Uhr | RäZeL, Horwerstrasse 14, Luzern*

mit
Buffet (alle bringen etwas mit) & Antirep-Bar
Tala and the African groove & Fate
Siebdruckkollektiv Müscle
Bücherstand und Infotische
Kinderbetreuung

Komm vorbei und sei Teil davon!

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Zweite Medienmitteilung zu den Wohlfühltagen

Sehr geehrte Medienschaffende

Zahlreiche Medien haben über unseren offenen Brief[1] berichtet und dabei ein Licht auf verschiedene Kritikpunkte an den Luzerner Wohlfühltagen geworfen. Mit dieser zweiten Medienmitteilung möchten wir auf einige offene Punkte und auf die Stellungnahme der Messe Luzern AG, sowie der Organisator*innen eingehen. Ausserdem wollen wir etwas zu den Aussteller*innen sagen.

Die Messe Luzern AG

Wir sind enttäuscht von der Reaktion der Messe Luzern AG[2]. Bis vor kurzem war dort noch das Impfzentrum untergebracht, jetzt rollen sie den Verschwörungstheoretiker*innen den roten Teppich aus. Ob und wie viel Geld von der öffentlichen Hand an die Messe Luzern AG für Impfzentrum, Parlamentssessionen und Teststationen geflossen ist, können wir nicht eruieren. Zumindest im Fall von Patric Pedrazzoli ist es fragwürdig, ob da alles mit rechten Dingen zugeht. Auf ihn werden wir weiter unten eingehen.

Die Veranstalter*innen

Die Veranstalter*innen um Marco Rossi, welcher in unseren Facebook-Kommentarspalten zunehmend unruhiger wird, haben ein Statement veröffentlicht[3]. Ihre Reaktion erstaunt uns wenig. Sie wissen genau, was sie da veranstalten und wen sie einladen. Enttäuschend ist allerdings, dass sie nicht auf unsere berechtigten Kritikpunkte eingehen. In ihrer Stellungnahme schreiben sie, dass sie bei den Aussteller*innen wie auch den Besucher*innen auf Selbstverantwortung setzen. Dieser Aussage widersprechen wir. Natürlich sind die Organisator*innen sowie die Vermieter*innen in der Pflicht, keine schädigenden Praktiken zu promoten. Menschen, die schwer krank sind und sich an jeden Strohhalm klammern, sind verständlicher Weise eher in der Situation, Heiler*innen zu glauben, die ihnen Heilung versprechen. Die deutsche Webseite «Perspektive Leben mit Krebs» warnt ausdrücklich vor sogenannten «Wunderheiler*innen»[4]. Das deutsche Krebsforschungszentrum räumt zwar ein, dass Spontanheilungen bei Krebs passieren. Diese seien aber extrem selten und liessen sich nicht fördern.[5] Sie warnen ebenfalls vor unseriösen Therapieangeboten.

Zum Vorwurf der Anonymität

Die Organisator*innen werfen uns vor, dass wir anonym bleiben wollen. Wir finden diesen Vorwurf absurd, denn ob anonym oder nicht, ändert sich nichts an der Richtigkeit unserer Kritik. Der Grund, warum wir in diesem Fall keine*n Pressesprecher*in anbieten können, ist durch die extreme Gefährlichkeit der Anhänger*innen von Daniele Ganser, wie die Republik berichtete[6], und Peter Fitzeks begründet. Gerade letztere haben eine hohe Affinität zu Waffen und schrecken auch vor Straftaten nicht zurück[7].

Patric Pedrazzoli

Patric Pedrazzoli hat inzwischen seine Heilversprechen («Bereits durfte ich tausende von Menschen behandeln und dabei kleine und grosse Wunder erleben. Chronische Krankheiten wurden stark gelindert oder verschwanden sogar vollständig. Von mir behandelte Menschen erlebten Heilung von Parkinson und Krebs, Blinde konnten wieder sehen und chronische Schmerzen sowie Depressionen und Burnouts verschwanden.») von seiner Homepage[8] gelöscht. Dies zeigt, dass ihm bewusst ist, dass seine Versprechen nicht nur verächtlich, sondern sogar illegal sein könnten. Keine Angst, wir haben den Screenshot gespeichert und schicken ihn Ihnen im Anhang mit. So viel zum Thema, der Messe Luzern AG seien keine Rechtswidrigkeiten bekannt.

Zu den Aussteller*innen:

Hans Freisinger

Hans Freisinger vertreibt Mineralien. Darunter auch Klinoptilolith. Vor der Anwendung Klinoptiloliths bei Pferden warnt Agroscope[9]. «Klinoptilolith verursacht Haut- und schwere Augenreizungen (H315, H319), ist gesundheitsschädlich beim Einatmen (H332) und kann die Atemwege reizen (H335)». Ausser auf den Hinweis, «Staub nicht einatmen» und «Für Kinder unzugänglich aufbewahren», verzichtet Hans Freisinger auf Gefahrenhinweise. Darüber, wie das Produkt angewendet werden soll oder wogegen es helfen soll, hüllt sich Herr Freisinger in Schweigen. Ein Blick auf andere Homepages[10] hilft da weiter. Dieses soll nämlich bei der Entgiftung und diversen weiteren Beschwerden helfen. Ausserdem bietet er diverse «Heilsteine» an.

Daniel Mittelbach

Daniel Mittelbach findet für alles eine Lösung. In einem Disclaimer schreibt er zwar, dass sein Coaching keine echte Therapie ersetzt, dennoch bietet er Hilfe bei Beschwerden wie Heuschnupfen[11] bis zu in früheren Inkarnationen geleisteten Schwüren an[12]. Seine Preise scheinen zwar moderat. Für reinen Hokus Pokus ist aber auch das zu viel.

Zweifel SiTec AG

Beim Geschäft mit der Angst will die Schweizer Firma Zweifel SiTec AG mitverdienen. Sie verkauft Wasserfilter. Auf der Startseite[13] verweisen sie prominent auf Artikel mit vermeintlichen Schreckensmeldungen zum Trinkwasser. Dazu schreiben sie: «Diese Tatsachen sollten uns hellhörig machen.» Wie viel so ein Filter kosten soll, erfährt mensch hingegen nicht auf der Homepage.

Tatiana Vega & Cordula Jüstel

Tatiana Vega und Cordula Jüstel verkaufen in ihrem Shop unter anderem «Merle Wasserglas Methode Münz- und Kartensets» diese kosten Euro 190.-[14]. Dabei soll das Wasserglas auf die Karte oder Münze gestellt werden, wobei sich die Schwingungen aktivieren. «Wir können die Schwingungsfrequenz nicht sehen, nicht riechen wie eine Rose oder schmecken oder fühlen. Wir nehmen sie jedoch trotzdem unbewusst in uns auf. Wir nehmen sie über die feinstofflichen Sinne wahr.» Und weiter: «Die Merle Wasserglas Methode kann Erwachsene, Kinder und Tiere unterstützen. Durch die tägliche Anwendung der Merle Wasserglas Methode, hast Du die Möglichkeit, schwierige, herausfordernde Situationen in Deinem Leben zu verändern und in die Eigenverantwortung zu kommen.». Mensch stelle sich ein krankes Kind vor, welches statt einem Arzt- oder einem Therapiebesuch, energetisiertes Wasser bekommt. Sowas für Kinder anzubieten, ist einfach verantwortungslos.

Für Euro 140.- können ausserdem die Merle Schwingungsglobuli für den Soforteinsatz[15] erworben werden. Diese sollen unter anderem beim Kinderwunsch, Grippe und Krankheit sowie in allen Notsituationen helfen.

Netzwerk Impfentscheid

Worum es bei diesem Netzwerk geht, fällt auf, sobald man die Homepage[16] aufruft. Da erscheint folgender Popup: «Für unsere Menschenrechte, die aktuell rechtswidrig massiv beschnitten sind, braucht es den Einsatz aller. Auch den von Ihnen. Danke.» Seit einiger Zeit gibt es keine neuen Blogeinträge mehr. Aus den alten geht aber hervor, dass es sich keinesfalls um neutrale Impfaufklärung handelt. Das Netzwerk Impfentscheid hat sich aktiv gegen die Coronapolitik engagiert. Diese Proteste waren auch hierzulande gut besucht von Rechtsextremist*innen[17]. Dass dieses Netzwerk gemäss eigenen Angaben[18] auch Baby- und Kindermessen besucht, ist höchst bedenklich, denn auch da ist ihre Einstellung genauso einseitig.

Fazit

Die Liste der Scharlatan*innen bei den Redner*innen setzt sich bei den Aussteller*innen fort. Klar kann gesagt werden, wer sowas kauft ist selbst schuld. Dahinter stecken aber perfide Maschen, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen und einige davon können lebensgefährlich sein.

Quelle: https://resolut.noblogs.org/post/2022/08/28/zweite-medienmitteilung-zu-den-wohlfuehltagen

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RESolut fordert Absage der Luzerner Wohlfühl Tage

Sehr geehrte Damen und Herren der Messe Luzern AG,
sehr geehrte Medienschaffende,

Vom 1. bis 4. September sollen in der Luzerner Messe Allmend die sogenannten «Wohlfühl Tage» stattfinden. Hinter einem harmlos klingenden Namen verstecken sich Esoterik, Extremismus und Betrügerei. RESolut ruft die Vermieter*innen der Luzerner Messe, die Luzerner Messe AG, dazu auf, ihre Hallen nicht für diese Scharlatane zur Verfügung zu stellen.

Zu den Gästen:

Patric Pedrazzoli

Ist einer von zahlreichen Heiler*innen an den Wohlfühltagen. Auf seiner Homepage gibt er Heilversprechen ab. So schreibt er: «Bereits durfte ich tausende von Menschen behandeln und dabei kleine und grosse Wunder erleben. Chronische Krankheiten wurden stark gelindert oder verschwanden sogar vollständig. Von mir behandelte Menschen erlebten Heilung von Parkinson und Krebs, Blinde konnten wieder sehen und chronische Schmerzen sowie Depressionen und Burnouts verschwanden.»[1]

Daniele Ganser

Der vor längerer Zeit gefallene Historiker Daniele Ganser ist einer der Verschwörungstherotiker*innen, die vorgeben nur Fragen zu stellen. «Tatsächlich aber stellt Ganser Suggestiv­fragen, reisst Zitate und Bildquellen aus dem Zusammen­hang und verschweigt alles, was nicht in sein Argument passt.»[2] Ganser fiel zwar selber nie rassistisch oder antisemitisch auf, allerdings hat er auch keine Berührungsängste. «So veröffentlichte Compact, eines der wichtigsten Organe der Neuen Rechten, einen Dialog zwischen Ganser und Karl-Heinz Hoffmann, dem Gründer einer neonazistischen Wehrsport­gruppe, die bereits 1980 verboten wurde.»[3]

Steffen Lohrer

Auf seiner Homepage behauptet Lohrer, dass sein Freund von einem Heiler im Dschungel Südamerikas von Tumoren bzw. Metastasen geheilt wurde. Er vermittelt, dass er diese Heilkraft auch besitzt[4]

Priska Simatha Wyss

Hat mit ihrem Gesang ein lukratives Einkommen gefunden. Sie schreibt: «Es können Seelenblockaden / Traumas aus dieser oder früheren Inkarnationen aufgelöst werden.» Für eine Stunde kassiert sie CHF 135.-, eine Sitzung dauere in der Regel 90 min, kostet also CHF 200.-. «Sie kann auch länger dauern, je nachdem, was sich zeigt und welche Themen du mit mir besprechen möchtest. Sie ist direkt in bar oder via TWINT zu begleichen.»[5] Immerhin schreibt sie, dass ein Termin bei ihr keinen Arztbesuch ersetze.

Patrick Kammerer (SEOM)

Stolze Preise verlangt auch der bayrische Rapper Patrick Kammerer. Für Konzerttickets in Deutschland verlangt er Euro 34.-, für solche in der Schweiz sogar Euro 45.-[6]. Das Geschäft scheint zu laufen. Karten für zahlreiche Shows werden in seinem Shop angeboten. Das Hamburger Abendblatt titelte: «Wohlfühlesoterik mit stolzem Preis.»[7]

Gianni Balducci

Der «Heiler» Gianni Balducci gibt die Schuld für Misserfolg seiner «Therapie», die im Übrigen wie die der anderen «Heiler*innen» nicht über die Krankenkasse abgerechnet werden kann, gleich selbst. «Sie werden unterstützt, wo Bereitschaft da ist, wo Veränderung geschehen darf.»[8]

Susan Froitzheim

Ist ein «Medium für Jenseitskontakte» aus Deutschland. Für eine 35-minütige Skypesitzung kassiert sie 189 Euro[9].

Bruno Erni

Gleich CHF 300.- kostet eine einstündige Sitzung beim Energie-Coach Bruno Erni[10] und Bruno Erni rechnet mit vielen Behandlungen: «Es vereinfacht die Heilung, wenn der Klient offen ist. Spürt ein Klient nach ca. 5 Behandlungen keine Verbesserung, sollte eine andere Heilmethode gewählt werden.»[11] Seine Heilmethode nennt er «mentale Aurachirurgie».

Birgit Fischer

Gesalzene Preise verlangt auch die Österreicherin Brigit Fischer[12]. Ausserdem vermittelt sie, dass ihre Therapie auch bei Krankheiten wie z.B. Krebs oder Trauma helfe[13].

Peter (Menschensohn) Fitzek

Peter Fitzek ist Reichsbürger und der Gründer des Königreich Deutschland. Die Reichsbürgerbewegung wird vom deutschen Verfassungsschutz überwacht[14] und fiel zuletzt vor allem durch den Sturm auf den Reichstag während den Corona Protesten 2020 auf[15]. In diesem Zusammenhang ist auch die Nähe zur rechtsextremen Szene auffällig. So schreibt die Konrad Adenauer Stiftung: «Und schließlich gehören zu der Bewegung auch klassische Rechtsextremisten und Rechtsextremistinnen. Die Bundesrepublik Deutschland gilt ihnen als „Diktat der Siegermächte“, das man zugunsten eines „Deutschen Reiches“ im deutsch-nationalistischen oder nationalsozialistischen Sinne überwinden will.»[16]

Im Dezember 2019 schrieb die Frankfurter allgemeine: «Das Landgericht Dessau-Roßlau hat den selbst ernannten „König von Deutschland“, Peter Fitzek, wegen Fahrens ohne Führerschein und Beleidigung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt.» und weiter: «In den vergangenen Jahren beschäftigten sich diverse Gerichte mit dem Deutschen. Fitzek akzeptierte die Urteile nie. Es ging etwa um unerlaubtes Betreiben von Bankgeschäften, Untreue und Verstöße gegen das Versicherungsaufsichtsgesetz.»[17] Peter Fitzek hat nämlich eine eigene Bank, Versicherung und Rentenkasse gegründet. Was mit dem Geld passiert, dass seine Anhänger*innen einzahlen, bleibt fraglich.

Fazit

Die Wohlfühl Tage haben ihren Namen nicht verdient. Passender wäre der Name Abzocker*innen Tage. Viele der Referent*innen bieten Heilung durch übersinnliche Kräfte oder Kontakt zu diesen an und ködern so verzweifelte Personen, die oft ohnehin schon nicht viel Geld haben. Solche Praktiken sind aber nicht nur schändlich, weil sie den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen. Sie können bis zum Tod führen, wenn sie bei Menschen mit schweren Krankheiten wie etwa Krebs angewendet werden, da sie echte Therapieformen verzögern oder verhindern, wie ein Beispiel aus dem Allgäu zeigt.[18] Diese Geschäfte gehören verboten und nicht gefördert in der Allmender Messe.

Freundliche Grüsse

RESolut

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Justice4Nzoy! Antirassistische Demo 3.9 Zürich

Rassismus tötet – ganz konkret am 30. August 2021 in Morges (VD). Die Polizei erschoss den 37-jährigen Nzoy aus Zürich, ein Mord mit eindeutig rassistischem Hintergrund. Die Behörden sind bis jetzt nicht in der Lage und offenbar auch nicht willens, den Fall aufzuklären. Die Angehörigen und wir alle wollen Gerechtigkeit! Tragen wir gemeinsam unsere Betroffenheit und unsere Abscheu vor diesem rassistischen Mord auf die Strasse!

Wir fordern Gerechtigkeit für Nzoy! Dem staatlichen Rassismus in all seinen Formen sagen wir den Kampf an. Wir solidarisieren uns mit den Opfern rassistischer Gewalt und mit allen antirassistischen Kämpfen weltweit! Heraus zur antirassistischen Demonstration am 3. September!
Besammlung 15:30 Landesmuseum vis-à-vis Zürich Hauptbahnhof

Am 30. August 2021 erschoss die Polizei in Morges den 37-Jährigen Nzoy aus Zürich. Polizei und Staatsanwaltschaft verharmlosen seither den Fall und sabotieren den Kampf der Angehörigen um Aufklärung der Geschehnisse. Die Tötung und der behördliche Umgang damit sind typische Beispiele von staatlichem Rassismus. Gerade im Kanton Waadt gibt es inzwischen eine ganze Reihe von ähnlichen Fällen.

Rassismus ist kein Randphänomen und auch nicht das Problem einzelner Individuen, sondern durchzieht unsere ganze Gesellschaft. People of color erleben in allen Teilen der Welt soziale Abwertung, Repression und rassistische Gewalt. Rassismus ermöglicht und legitimiert die Ermordung von Geflüchteten an den Grenzen Europas sowie koloniale Ausbeutung und ist auch eng mit patriarchaler Unterdrückung und kapitalistischer Ausbeutung verbunden.

Der Tod von Nzoy hat breiten Protest ausgelöst: seine Angehörigen kämpfen für eine juristische Aufarbeitung, in Lausanne und Zürich gab es Demonstrationen, und mehrere Kampagnen kämpfen um mehr Öffentlichkeit des Falls. Diesen Widerstand tragen wir weiter. Gehen wir am 3. September gemeinsam auf die Strasse gegen Rassismus in all seinen Formen. Unsere Demo findet auch im Namen eines antirassistischen Septembers statt: am 9./10. September gibt es im besetzten Kochareal das antifaschistische Festival Un!te, am 16./17. September die antirassistischen Aktionstage Enough auf dem ParkPlatz.

Der gemeinsame Kampf gegen Rassismus lohnt sich! Wir fordern Gerechtigkeit für Nzoy! Dem staatlichen Rassismus in all seinen Ausprägungen sagen wir den Kampf an. Wir solidarisieren uns mit den Opfern rassistischer Gewalt und mit allen antirassistischen Kämpfen weltweit!

Nzoy rest in power!
Rassismus tötet!
Gemeinsam gegen Rassismus!

Antirassistische Demonstration 3. September 2022, 15:30 Uhr, Landesmuseum vis-à-vis Zürich Hauptbahnhof

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@justice4nzoy & @dans_la_rue_pour_nzoy

Infoveranstaltung in Luzern: 17.08.2022, 18 Uhr Indu BEIZ, Unterlachenstrasse 33

Soirée de soutien à Lausanne: 27 Août, 17-22 heures, Espace Autogéré

Blumenniederlegung und Protest zum Jahrestag in Morges: 30. August, 19:30 Uhr, Place de la Gare

Protest vor der Schweizer Botschaft in Berlin: 30.08.2022, 16 Uhr, Otto-von-Bismarck-Allee 4a

Protest vor dem Schweizer Konsulat in Innsbruck: 01.09.2022, 10 Uhr 4a

Weitere Veranstaltungen tba

Der Demonstrationsaufruf wird von folgenden Organisationen und Kollektiven unterzeichnet: Stand 18.8.2022, zum Unterzeichnen Mail an oa-zh@immerda.ch

Augenauf, Autonome Schule Zürich, Bewegung für den Sozialismus, Bündnis «Wo Unrecht zu Recht wird…», Collectif de la Grève du Climat Genève, Collectif Kiboko, Collectif Sud Global, Collectiv Porno Diesel, Aktionstage enough Zürich, Feministisches Streikkollektiv Zürich, Freie Arbeiter*innen Union Schweiz, Genossenschaftsbeiz Ziegel oh Lac, Groupe Antirep Vaud, Infoladen Kasama, IWW Jura-Alpen-Mittelland, Justice4Nzoy, Kleinbasel Solidarisch, Klimastreik Zürich, Kollettiva Jiyan Ticino, Koch Alreal Zureich, Le Silure Genève, Maison collective de Malagnou Genève, Migrantifa Basel, No-More-Comittee, Organisierte Autonomie Zürich, Partei der Arbeit Zürich, radio 40 Lausanne, Radio Lora Zürich Info Redaktion, megahex.fm Zürich, Red and Anarchist Skinheads (RASH) Zürich, Revolutionärer Aufbau Schweiz, Sosyalist Yeniden Kurulus Partisi (SYKP), Un!te Antifascist Festival Zürich, Watch the Med Alarmphone Schweiz

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Demo: Don’t forget Afghanistan

Ein Jahr ist vergangen seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan. Seit dem Rückzug der westlichen Armeen stehen Terror, Gewalt und Armut auf der Tagesordnung, 20 Jahre NATO-Militäreinsatz in Afghanistan haben Zerstörung und Leid hinterlassen. Wir demonstrieren gegen dieses terroristische Regime und für ein sicheres Bleiberecht aller Afghan*innen in der Schweiz. Lass uns gemeinsam gegen diese Zustände eine Stimme erheben!

18.08.2022, 19.15 Besammlung beim Schwanenplatz (bewilligt), tragt MaKe

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Infoveranstaltung: Justice for Nzoy

Knapp ein Jahr nach dem rassistischen Polizeimord an Nzoy in Morges (VD) erzählen Angehörige von Nzoy und Mitglieder des Bündnis Justice for Nzoy​​​​​​​ von Nzoy, berichten über den Fall und informieren über Polizeigewalt und Racial Profiling in der Schweiz.

Gegen Polizeigewalt. Gerechtigkeit für Nzoy.

Infoveranstaltung

17. August | 18:00 | Indu BEIZ | Unterlachenstrasse 33 | Luzern

Rassismus tötet – ganz konkret am 30. August 2021 in Morges (VD). Die Polizei erschoss den 37-jährigen Nzoy aus Zürich, ein Mord mit eindeutig rassistischem Hintergrund. Die Behörden sind bis jetzt nicht in der Lage und offenbar auch nicht willens, den Fall aufzuklären.

Am 17. August erzählen Angehörige von Nzoy und Mitglieder des Bündnis Justice for Nzoy von Nzoy, berichten über den Fall und informieren über Polizeigewalt und Racial Profiling in der Schweiz.

Anschliessend gibt es in der Indu BEIZ Fluchtsalat.

***

Vormerken: Antirassistische Demo

3. September | 15:30 | Landesmuseum, Zürich | (gemeinsame Anreise von Luzern in Planung)

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Bruchstrasse 64 geräumt

Die Polizei hat Donnerstag früh die Aktivist*innen gegen ihren Willen aus der Liegenschaft an der Bruchstrasse 64 geholt. Dazu sind die Polizist*innen gewaltvoll ins Haus eingedrungen und lassen sich einmal mehr für den Willen der Reichen und Mächtigen instrumentalisieten. Damit sind wir niemals einverstanden!

Die Besetzer*innen wurden heute unter Einsatz der Luzerner*innen Polizei aus dem Haus geräumt und unterdessen wurde dieses von privat engagierten Firmen verbarrikadert. Es scheint die Staatsanwält*innenschaft vertritt eine neue Vorliebe; Hausdurchsuchung statt Räumung. Eine Farce. Die unverhältnismässige Anwendung der Staatsgewalt zeigt: Der staatliche Schutz gilt den Reichen, während steigenden Mieten und Wohungsknappheit, welche Mieter*innen aus der Stadt verdrängen, nichts entgegengesetzt wird.

Über 31 Tage belebte das Bruch-Kollektiv das Haus Nr. 64. Wir luden ein zum Apéro am Fenstersims und zum Abendessen vor dem Haus. Wir veranstalteten eine Kino-Abend und lernten die Nachbar*innen bei einem Bruscetta-Essen kennen. Ein offenes Haus sollte es werden, um sich zu begegnen und auszutauschen. Von Beginn an war klar: Die Räume im Haus 64 sollte nicht bloss von den Besetzer*innen genutzt werden, sondern Platz bieten für neue Ideen und Projekte. Eine kollektive Nutztung, die ein seit zweienhalb Jahr leerstehendes Haus der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht hätte, wurden von der Firma Corgi Real Estate, dessen Präsident Fritz Burkard und unverhältnismässiger Staatsgewalt verhindert.

Breite Unterstützung aus der Bevölkerung
Die Besetzung an der Bruchstrasse 64 fand während ihrem vierwöchigen Bestehen grosse Unterstützung: Nachbar*innen stellten Strom zur Verfügung, der Geschenk-Korb vor dem Haus blieb selten leer und auch der Mieter*innenverband sprach sich positiv gegenüber der Besetzung aus. Es herrscht breites Unverständnis über den Leerstand an der Bruchstrasse 64: Es kann nicht sein, dass Immobilienbesitzer*innen es sich heraus nehmen können, Häuser inmitten der Stadt über Jahre leerstehen zu lassen, während Andere aus der Stadt verdrängt werden.

Schutz für Leerstand
Die Räumung der Bruchstrasse 64 zeigt einmal mehr: Vermögende Personen werden geschützt, während steigenden Mieten und Wohungsknappheit, welche Mieter*innen aus der Stadt verdrängen, nichts entgegengesetzt wird. Das Eigentum jener, die bereits mehr als genug haben, wird über die Rechte von Migrant*innen, politisch Ungehörten, Familien, Prekarisierten, Vermögenslosen gestellt: Obwohl im Kanton Luzern über 2’500 Wohnungen leerstehen, werden ukrainische Geflüchtete in unterirdischen Bunkern untergebracht, Menschen mit einem abgewiesenen Asylentscheid in unwürdigen Unterkünften isoliert und ausgegrenzt.

Wir machen weiter
Für uns Besetzer*innen von der Bruchstrasse ist klar: Es mag nicht legal sein, was wir hier tun, aber es ist allemal legitim. Denn Wohnen ist kein Privileg, sondern ein Grundrecht. Es braucht einen sofortigen Stop der Spekulation mit Wohnraum. Der Zugang zur Stadt und ihren Möglichkeiten muss für alle gegeben sein. Für uns heisst das: Solange es Leerstand gibt, wird auch unser Widerstand weitergehen.

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