Eichwäldli: Demo-Dank und Live on Air

Liebe Freund*innen


Die Demo war überwältigend. Wir lachten und weinten, tanzten und trugen Worte auf Stoffen durch die Stadt. So viele Menschen, die alle zusammen durch die Strassen spazierten. Nicht durch die Bahnhofstrasse, oder die Altstadt, sondern durch unsere Quartiere, in denen wir leben und wohnen. Denn „dieses Quartier ist unser Bier!“

Der Traktor zog die musikalische Variation unseres Anliegens durch die Strassen, in denen Menschen aus den Fernstern schauten und von Balkonen runterwinkten, aber auch an den nun brachliegenden Flächen vorbei, wo in den letzten Jahren Freiräume verschwunden sind.

Was an jenem Samstagnachmittag durch die Strassen schritt, war ein lauter, entschlossener Haufen, untereinander verbunden durch Ideen, Visionen und dem Wunsch nach selbstbestimmten Freiräumen, nach Lebensraum in dem Utopien Alltag werden.

Wir waren an dieser Demo achtmal mehr Menschen als an jener Sitzung heute, bei der die Interpellation zum Eichwäldli verhandelt wird. Und wir waren ein Zweihundertstel der gesamten Luzerner Stadtbevölkerung, als wir am Samstag durch unsere Stadt zogen.

Am 1. Februar sassen wir am langen Tisch in diesem schönen schiefen Haus und liessen uns die Käseplatte von unten und das Brot vom oberen Ende des Tisches reichen.

Was machen wir jetzt? Die haben die Frist nach hinten gesetzt! Unseren Hausfriedensbrunch um zwei Wochen nach hinten verschieben wollten wir trotzdem nicht. Dann haben wir das Haus von unten (und hier meinen wir nicht den Keller, sondern die Schlagseite der Stube) bis oben durchgefegt. Die ganze Diskussion streckt sich zwar weiter in unbestimmte Länge, aber wir sind hier und Knien uns rein wie wir nur können. Und da ist so ein frisch geölter 90 Quadratmeter Parkett schon mal eine angenehme Grundlage um den Boden unter den Füssen zu behalten.

Denn irgendwie schweben wir noch immer: Von dieser wahnsinnigen Demo in eine andere Sphäre katapultiert und von Mut und Liebe unserer Freund*innen gestärkt, blicken wir auf diesen Sumpf aus Stadtratsentscheiden und juristischen Gutachten, die nicht rausgerückt werden. Wir versuchen nicht untätig zu bleiben und dem Abwarten zu verfallen, schreiben Texte, proben Radiobeiträge, heizen den Pool ein und am liebsten spielen wir das Stratiegiespiel «Wem gehört die Stadt!?» Nach wenig Schlaf wird famoses Essen aufgetischt und die Ruhe vor dem vermuteten Sturm mit lauter Musik aus dem Körper gebasst.

Es dürften noch einige Medien berichten und Entscheidungen gefällt und wieder verschoben werden, Menschen den Kopf schütteln und das Eichwäldli beim Vorbeispazieren neugierig gemustert werden. Wir lassen uns in keine Töpfe werfen, uns nicht von haarsträubenden oder grundverschrobenen Aussenperspektiven definieren und auf eine befristete Rolle in einem Zwischennutzungskonzept beschränken. Nein, lieber erfinden wir uns immer wieder neu. Versuchen wir, den immer gleichen Geschichten die Show zu stehlen.

Was gibt es Schöneres, als die förmlich spürbare Unterstützung all dieser Menschen, die sich für freie Lebensräume, und konkret, manchmal fast absurd und unfassbar, für uns einsetzen, fürs Eichwäldli Transpis malten, tolle Spektaktel inszenierten, rührende Reden schrieben. Wir können nicht genug danken!

Falls auch du im graunassen Februarloch sitzt, die Wochenenden sich kaum mehr einordnen lassen in die sich stetig wiederholenden Abläufen von hell zu dunkel zu hell, und du dir denkst, diese Vibes von letzten Samstag, die nochmal, Live on air, direkt auf deine Ohren, dann haben wir etwas für dich angehängt.

Und falls du früh auf bist oder noch wach: Heute um 8:00 Uhr morgens kannst du in der Megahex Morgenshow ein paar von den Reden der Demo nochmals hören. Zu finden auf www.megahex.fm

Mit erhobenen Fäusten

eure Familie Eichwäldli

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Kundgebung: Hanau – Kein Vergeben kein Vergessen

Am 19. Februar jährt sich das Attentat von Hanau. Mit der gezielten Ermordung von 9 migrantischen Menschen wurde für uns Migrant*innen ein neues Level von rassistischer Gewalt erreicht. Heute wissen wir, dass eine rassistische Polizeipraxis den Notausgang zusperren liess und somit eine Flucht vor dem Rechtsterroristen unmöglich machte. Überlebende und Betroffene berichten, dass sie in der Nacht des Attentats und danach wie „Kriminelle“ behandelt worden sind.

Die Angehörigen rufen dazu auf, am Jahrestag Kundgebungen und Aktionen durchzuführen. Lasst uns daher treffen in Gedenken an Ferhat, Hamza, Said, Vili, Mercedes, Kaloyan, Fatih, Sedat und Gökhan. Wir fordern Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen!

Datum: Freitag, 19. Februar 2021, 18 Uhr
Ort: Barfüsserplatz, Basel

Wir stehen zusammen und kämpfen gemeinsam.
Gegen die Angst. Für das Leben. Erinnern heißt verändern!

Mehr Infos zu Hanau unter: 19feb-hanau.org

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Demo “Eichwäldli bleibt” am 30.1.21 in Luzern

Was passiert da gerade am Rande des kleinen Waldes bei der Allmend in Luzern? Wir sagen es ungern, aber die Kacke ist am dampfen!
Die Stadt hält an ihren Abrissplänen fest. Und wir? Wir sind uns nach wie vor sicher, dass es Möglichkeiten gibt, sich dem geliebten Haus anzunehmen, Zukunftspläne zu schmieden und diese gemeinsam mit den unzähligen Unterstützer*innen umzusetzen. Die vielen bejahenden Briefe, Worte und Nachrichten berühren uns und bestärken uns darin.


Wir kämpfen weiter, damit der in den letzten zweieinhalb Jahren entstandene Ort des Austauschens, der Utopie und der Unkonvention bestehen bleibt. Aber ganz ehrlich: Auch uns geht’s an die Nieren, denn dieses Haus ist auch unser Zuhause. Und Luzern geht’s ans Lebendige, denn Lebensraum ausserhalb des 3.5-Zimmer-Normkonzepts wird aus der Stadt verdrängt, verneint und ersatzlos eingerissen.

Das werden wir nicht hinnehmen und deshalb gibt es am 30.1.2021 eine entschlossene, fröhliche Demo mit Musik und lauten Worten! Hängt eine Fahne aus dem Fenster, sagt es euren Freund*innen und kommt an die Demo.

Wir haben uns entschieden trotz der aktuellen Pandemie nicht auf diese Form des Protest zu verzichten. Es ist uns jedoch wichtig zu sagen, dass alle eine Maske tragen sollen und Abstand gehalten wird.

EICHWÄLDLI BLEIBT.
LEBENSRAUM VERTEIDIGEN!
*DEMO*30.01.21
***
Besammlung:14 UHR
Murmattweg 26005 Luzern
***
Demo bewilligt
Maske mitbringen und Abstand halten!

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Aufruf zur Prozess-Unterstützung

Strafprozesse wegen Nötigung anlässlich einer Deportation.


Vom Dienstag, 26. bis am Donnerstag 28. Januar, finden am Bezirksgericht Luzern Strafprozesse wegen Nötigung anlässlich einer Ausschaffung statt. Die Staatsanwaltschaft wirft den 9 Angeklagten vor, den Gefangenentransport während der Demonstration blockiert zu haben.

Wir beziehen unsere Würde und Stärke nicht aus den Urteilen des Gerichts. Darum freuen wir uns umso mehr auf die Anwesenheit und Unterstützung von solidarischen Personen vor, während und nach den Prozessen.

Die Prozesse finden in einzeln, bzw. nacheinander statt. Beginn ist am Morgen jeweils um 8 und am Nachmittag um 13 Uhr (ausser Mittwochnachmittag, am 27.01. ist keine Verhandlung).

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Anti WEF Aktionstage abgesagt

Weil das WEF nach Singapur verschoben wurde, sind die Aktionstage in Luzern abgesagt.

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Failed State USA

Während Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel nach dem Sturm fanatisierter Trump-Anhänger auf das Kapitol deren Gewaltakte scharf verurteilte und vor allem den Verlust von Menschenleben bedauerte, macht sich das den Republikanern nahestehende Wall Street Journal Sorgen um das »demokratische Image« der USA. »Die Vereinigten Staaten werden nie wieder in der Lage sein, der Welt zu sagen, dass wir der Ausbund an Demokratie sind«, schrieb auch die ehemalige CNN-Journalistin Jill Dougherty auf Facebook.



Im Gegensatz zu Vertretern der europäischen US-Verbündeten, die – wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier – in erster Linie Donald Trump für den »Sturm auf das Herz der Demokratie« verantwortlich machen, weisen lateinamerikanische Politiker und Medien auf den Zustand des US-amerikanischen Systems hin. Die gewalttätigen Krawalle seien Ausdruck der »sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Krise einer Gesellschaft, die durch das Erstarken rassistischer Extremisten und einer Ideologie der weißen Vorherrschaft gekennzeichnet ist«, erklärte das lateinamerikanische Staatenbündnis ALBA-TCP (Bolivarische Allianz für die Völker unseres Amerikas – Handelsvertrag der Völker).

Ähnlich kommentierte die kubanische Tageszeitung Juventud Rebelde: »Der Neofaschismus war schon vor Trump da, er hat ihn nur verschärft und benutzt.« Politiker der Inselrepublik, die seit mehr als 60 Jahren einer Blockade widersteht, mit der Washington einen Regime-Change provozieren will, sehen Parallelen zur eigenen Erfahrung. Die Missachtung des Wählerwillens durch Trump sei nur »ein Abbild der Praktiken, die die USA gegen den Rest der Welt angewendet haben«, schrieb Außenminister Bruno Rodríguez per Twitter.

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro erklärte zu den Vorgängen »in einem Land, aus dem Staatsstreiche und Invasionen« kämen: »Das sind die gleichen Leute, die versucht haben, in Venezuela ihre Marionette einzusetzen und Evo Morales in Bolivien zu stürzen. Es ist die gleiche imperiale Politik, die die ganze Welt bedroht.« Maduro rief den künftigen US-Präsidenten Joseph Biden dazu auf, Hegemonie, Grausamkeit, Imperialismus und Vorherrschaft zu beenden und sich für Dialog, Frieden und Vielfalt einzusetzen.

Auch Mexikos Staatschef Andrés Manuel López Obrador appellierte an die USA, »alle außen- und innenpolitischen Konflikte auf friedlichem Wege zu lösen«. Die wichtigste Tageszeitung des Landes, La Jornada, wies in einem Leitartikel darauf hin, »dass das amerikanische Wahlsystem nie das demokratische Beispiel gegeben hat, das seine Anhänger propagieren, und das es mit imperialer Arroganz seit mehr als einem Jahrhundert versucht, dem Rest der Nationen aufzuzwingen«.

Einzig Brasiliens faschistischer Präsident Jair Bolsonaro steht weiter fest zu seinem Förderer Trump. Auch nach dem Angriff auf das Kapitol bezeichnete er die von Biden gewonnene Wahl gegenüber der rechten Tageszeitung O Globo noch als »eklatanten Betrug«. Darüber hinaus kündigte Bolsonaro an, dass »das, was in den Vereinigten Staaten geschehen ist, auch bei den nächsten Wahlen in Brasilien passieren könnte«. Expräsident Luiz Inácio Lula da Silva von der linken Arbeiterpartei nimmt solche Drohungen ernst. Er warnte davor, dass die derzeitige brasilianische Regierung »über eine Parapolizeimafia verfügt, um Szenen wie die im Kapitol von Washington zu wiederholen«.

Quelle: https://www.jungewelt.de/artikel/393948.sturm-auf-kapitol-failed-state-usa.html

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Mobilisierungen zu den nächsten Basel Nazifrei Prozessen!

Anfang 2021 folgen gleich 5 Prozesse vor dem Basler Dreiergericht. Revolutionärer Antifaschismus soll weiterhin kriminalisiert und eingeschüchtert werden. Nicht mit uns! Kommt an den Prozesstagen vor das Strafgericht und zeigt der angeklagten Person eure Solidarität und dass sie nicht alleine ist. Die Repression trifft Einzelne, gemeint sind wir Alle!

Ort: jeweils vor dem Strafgericht Basel-Stadt, Schützenmattstrasse 20

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Save the Date 19.12: Gegen Rechte Hetze, ob offen oder verdeckt

„Corona-Skeptiker*innen“ rufen am 19. Dezember erneut zu einer Kundgebung auf dem Sechseläutenplatz in Zürich auf. Es sind teilweise offen Rechtsradikale, die diese Veranstaltungen organisieren. Einer solchen Kundgebung von Rechts, möchten wir keinen Meter Strasse überlassen.



Dass den Aufrufen nicht ausschliesslich Rechtsradikale folgen ist uns klar. Genauso klar ist, dass es legitime Kritikpunkte an den staatlichen Corona-Massnahmen gibt. Für Alle muss es aber inakzeptabel sein, dass Rassist*innen und Reaktionäre zu öffentlichen Veranstaltungen aufrufen und diese durchführen können.

Rechte Kräfte nutzen diese öffentlichen Veranstaltungen für ihre eigenen Interessen, auch wenn sie sich in den sozialen Medien hinter Pseudonymen verstecken und andere in der ersten Reihe demonstrieren lassen.

Es ist wichtig, nicht an Anlässe zu gehen, die von rechtsextremen organisiert werden. Es ist wichtig zu wissen, welchem Aufruf man folgt. Und es ist wichtig gegen rechte Mobilisierungen auf die Strasse zu gehen.

Rechte Verbindungen
Hier eine Auswahl von offen Rechtsradikalen, die sich gerne als Drahtzieher*innen der “Corona-Skeptiker*innen” sehen und regelmässig deren Kundgebungen mit rechten Inhalten mitorganisieren:

- Markus Holzer, Gründer und Sprecher sowie Telegram-Admin von reaktion.org, der in verschiedenen Städten Proteste gegen die Corona-Massnahmen organisiert. Holzer fiel schon 2017 auf, als er den Verein “Brennpunkt Schweiz” gründete. Er wollte mit dem PEGIDA-Slogan „Wir sind das Volk“ auf dem Bundesplatz für die Durchsetzung der Masseneinwanderungsinitative demonstrieren. Holzer versucht nun auf das nächste Steckenpferd umzusatteln. Das unehrliche Pochen auf Grundrechte und direkte Demokratie sowie die fragwürdige Namenswahl für seine Vereine sind aber geblieben.
- Daniel Trappitsch, Naturheilpraktiker und Gründer des Vereins “Netzwerk Impfentscheid (N.I.E)”. Er ist im Telegram-Kanal “Widerstand2020” (W.I.R2020) als Admin aktiv. Trappitsch inszeniert sich gerne als Anführer in der Impfgegner*innen-Szene. Schon bei der Ebola-Pandemie 2014 war er an der Veröffentlichung eines extrem rassistischen Videos beteiligt, welches behauptete Ebola existiere nicht und Menschen in Afrika seien einfach betrunken oder durch fehlende Hygiene erkrankt. Er pflegt engen Kontakt zu Markus Erb, dem Anwalt der schwulenfeindlichen Sekte “Vereins zur Förderung der psychologischen Menschenkenntnis”(VPM), der mit der „Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz“ (AUNS) und Andreas Glarners Verlag «Schweizerzeit» zusammenarbeitet. Erb ist mit seinem rechtslastigen Verein “Bürger für Bürger” schon seit 2002 unterwegs, dieser setzt sich neu auch gegen Corona-Massnahmen ein.

Die “stillen Proteste”, welche von Markus Holzer und dem SVP-Wetzikon-Vorstand-Power-Couple Simone und Martin Ehrismann organisiert werden, vergleichen die Corona-Massnahmen mit dem Holocaust. Ungeimpfte, oder Menschen die das Tragen einer Maske verweigern, sind ihrer Meinung nach genau wie die jüdischen Menschen, die unter den Nationalsozialisten in Deutschland einen gelben Stern tragen mussten.

Wer mit Nazis marschiert, marschiert mit Nazis
Die Verfolgung, Entrechtung und Ermordung von jüdischen Menschen, Sinti und Roma, Menschen mit Beeinträchtigungen, homosexuellen Menschen, Kommunist*innen, Sozialist*innen, Anarchist*innen und anderen Widerstandskämpfer*innen während der Nazi-Herrschaft ist keineswegs vergleichbar mit den Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Der Vergleich ist unwahr und ein Nährboden für rechtsextremes Gedankengut, auch wenn die staatlichen Massnahmen primär dem Aufrechterhalten der Wirtschaft dienen und viele Menschen vergessen gehen. Das Gleichsetzen des Holocaust mit dem Tragen einer Maske liegt im Interesse von Neonazis. Wer solche Holocaustrelativierungen mitmacht oder toleriert ist mitverantwortlich, wenn reaktionäre und faschistische Inhalte an Relevanz gewinnen.

Schein-Widerstand
Einige “Corona-Skeptiker*innen” inszenieren sich nun als widerständige Kämpfer*innen gegen ein neues totalitäres Regime. Das ist schon bei kurzem Hinschauen lächerlich. Sie demonstrieren für einen Staat, der die Schwächsten nicht schützen, sondern sterben lassen soll. Sie fühlen sich verfolgt, wenn sie eine Maske tragen sollen – und übersehen, dass sie mit ihren Rufen nach Beendigung des Lockdowns genau die selben Forderungen wie die „Economiesuisse“ und andere Wirtschaftsverbände stellen.

Anstatt sich jetzt für alle Menschen einzusetzen, die neu oder schon seit jeher vom System ausgebeutet oder vergessen wurden, leugnen die „Corona-Skeptiker*innen“ nun die Gefährlichkeit des Virus. Anstatt Menschen zu schützen, die durch Immunschwächen oder bestehende Krankheiten auf eine solidarische Gesellschaft angewiesen sind, schützen sie nur ihre eigenen Interessen.

Menschen schützen, statt Profite
Wir formulieren linke Kritik an den Corona-Massnahmen, da diese eher die Wirtschaft schützen und nicht die Menschen. Unsere Forderung lautet, dass alle Menschen gut und geschützt leben sollen, auch die, die weiterhin in vollen Trams zur Arbeit müssen, oder die, die ihre Miete nicht mehr zahlen können. Die Massnahmen setzen auf Vereinzelung und Isolation statt auf kollektiven Umgang und Solidarität. Gegen die Bereicherung der eh schon Reichen während in der Pandemie viele Menschen um ihre Existenz kämpfen. Wir sind nicht einverstanden mit einem Lockdown des öffentlichen Lebens und den Angriffen auf das Versammlungsrecht, während man sich bei der Arbeit dem Risiko einer Ansteckung auszusetzen hat. Gleichzeitig wollen wir so viele Menschen wie möglich schützen, egal wie alt oder krank sie sind und auch gerade solche die nicht so viel Geld haben.

Dieser Mobilisierung von Rechtsextremen wollen wir nicht den öffentlichen Raum überlassen. Darum gehen wir auf die Strasse: Für das Recht, für Gerechtigkeit einzustehen (zum Beispiel an Antifaschistischen Protesten wie 2017 anlässlich von „Basel Nazifrei“), für eine solidarische Gesellschaft und ein selbstbestimmtes Leben.

Gegen Rechtsextreme Hetze, gegen reaktionäre und antifeministische Lebensfeinde, gegen den Kapitalismus!

Haltet euch dieses Datum frei! Sorgen wir gemeinsam dafür, dass sich die Rechten in Zürich nicht die Strasse nehmen können.

Die genaue Form, die Uhrzeit und den Ort unserer Mobilisierung werden wir in den kommenden Tagen bekannt geben! Bei unserer Mobilisierung tragen wir Masken und halten Abstand.

Quelle: https://barrikade.info/article/4080

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Zu viele Corona-Fälle in der Schweiz – WEF findet im Frühling 2021 in Singapur statt



Das Weltwirtschaftsforum WEF kommt doch nicht in die Zentralschweiz: Das Treffen hochrangiger Politiker und Wirtschaftsleute findet wegen der Corona-Pandemie im nächsten Mai definitiv in Singapur statt. Für Nidwalden und Luzern findet der Traum vom WEF auf dem Bürgenstock «ein jähes Ende».

Auch wenn sich der Entscheid in den vergangenen Tagen abgezeichnet hatte, zeigte sich der Nidwaldner Landamann Othmar Filliger (CVP) am Montag enttäuscht: «Es wäre eine einmalige Chance gewesen, den Bürgenstock und die Region als idealen Standort für internationale Spitzenkongresse in der ganzen Welt zu positionieren», wird er in einer gemeinsamen Medienmitteilung der Kantone Nidwalden und Luzern, der Stadt Luzern sowie der Gemeinde Stansstad NW zitiert.

Zudem wäre die dadurch ausgelöste wirtschaftliche Dynamik für die lokalen Unternehmen ein hoch willkommener Impuls gewesen. Der Entscheid sei zwar bedauerlich, aber nachvollziehbar, wird Luzerns Stadtpräsident Beat Züsli (SP) zitiert.

Die WEF-Organisatoren gaben am Montagnachmittag den Standortentscheid für 2021 bekannt. Nach sorgfältiger Abwägung und angesichts der aktuellen Situation bezüglich der Covid-19-Fälle sei beschlossen worden, dass Singapur am besten geeignet sei, das Treffen abzuhalten, heisst es in der Medienmitteilung des WEF. Das Sondertreffen wird vom 13. bis am 16. Mai durchgeführt. 2022 soll es dann wieder nach Davos zurückkehren.

Das Ziel des Weltwirtschaftsforums sei es immer gewesen, in der Schweiz zu bleiben, heisst es weiter. Obwohl seit Beginn erkennbar gewesen sei, dass aufgrund der Covid-19-Situation dies nie zu hundert Prozent garantiert war.

Der Ortswechsel spiegle die Priorität des Forums wider, die Gesundheit und Sicherheit der Teilnehmer sowie der Gastgeber zu schützen. Die Sondertagung 2021 in Singapur werde die erste Veranstaltung der globalen Führung sein, die sich mit der weltweiten Erholung von der Pandemie befasse, schreiben die Organisatoren.

In der Januarwoche, in der das WEF üblicherweise in Davos stattfindet, plant das Forum nun eine virtuelle Veranstaltung. Laut den Organisatoren sollen Staats- und Regierungschefs, Vorstandsvorsitzende, führende Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft, globale Medien und Jugendleiter aus Afrika, Asien, Europa, dem Nahen Osten, Lateinamerika und Nordamerika daran teilnehmen.

Ursprünglich hatte das WEF angekündigt, seinen internationalen Anlass 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht Anfang des Jahres in Davos GR, sondern in einem reduzierten Umfang vom 17. bis 21. Mai auf dem Bürgenstock NW und in Luzern durchzuführen.

Ende November stufte WEF-Gründer Klaus Schwab in einem Interview die Corona-Situation in der Schweiz als schwierig ein. Die Austragung in der Zentralschweiz sei noch nicht gesichert. Daraufhin gab es unbestätigte Meldungen, dass das WEF in Singapur durchgeführt werden könnte.

Diese Gerüchte schreckten die bürgerlichen Bundesparlamentarier der Zentralschweiz auf. Sie waren deswegen bei Volkswirtschaftsminister Guy Parmelin vorstellig geworden. In einem Brief forderten sie den Bundesrat auf, sich dafür einzusetzen, dass das WEF 2021 in der Zentralschweiz stattfinde. Es gehe um das Wohl der Region und der ganzen Schweiz.

Den Brief an Parmelin unterzeichneten fast alle bürgerlichen Mitglieder des National- und Ständerats der Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug. Die von der Corona-Pandemie hart getroffene Zentralschweizer Tourismusbranche hatte in das WEF 2021 grosse Hoffnungen gesetzt.

In der 50-jährigen WEF-Geschichte fand das Elite-Treffen erst einmal ausserhalb der Schweiz statt. Die Veranstaltung war wegen der Terroranschläge vom 11. September 2001 und angekündigter Demonstrationen von Globalisierungsgegnern 2002 von Davos nach New York verlegt worden. (aeg/sda)

Quelle: www.watson.ch

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Kommuniqué: 2 Jahre Basel Nazifrei Demo

Hinter dem Banner „Für einen revolutionären Antifaschismus – Basel Nazifrei“ zogen heute 28. November 2020 ca. 3‘500-4’000 Menschen durch die Strassen Basels. Zur Demonstration aufgerufen hatte das Bündnis Basel Nazifrei. Einerseits, um in Zeiten erstarkender rechter Bewegungen ein kämpferisches antifaschistisches Zeichen zu setzen. Andererseits, um der massiven staatlichen Repression gegen Antifaschist*innen eine kollektive Antwort auf der Strasse entgegenzusetzen.

Erneut schallte die Parole „Basel Nazifrei“ durch die Strassen, Transparente wurden aufgehängt, Feuerwerk gezündet und Parolen an die Wände gemalt. Auf dem Turm der Kaserne wurde ein Banner in Solidarität mit Lina entrollt, die in Leipzig in Haft sitzt. Ihr wird wegen antifaschistischer Praxis vorgeworfen, Kopf einer „kriminellen Vereinigung“ zu sein.
Wir bedanken uns bei den zahlreiche Menschen, die aus anderen Städten aus der ganzen Schweiz und dem angrenzenden Ausland angereist sind! Die Angriffe gegen Basel Nazifrei zielen auf die gesamte antifaschistische Bewegung ab, eine gemeinsame Antwort ist deshalb unglaublich stärkend und wertvoll.

Die Polizei kontrollierte im Vorfeld und im Nachgang der Demo Menschen. Bisher wissen wir von keinen Festnahmen.

Die Demonstration war ein sehr starkes Zeichen. Eine klare Ansage an die Staatsanwalt und die Gerichte, dass sie mit dieser Repression die Bewegung nicht schwächen können. Die Prozesse werden weitergehen, unsere Kämpfe auch. Lasst uns diesen Tag als Moment aufnehmen, der uns Stärke und Energie gibt. In der aktuellen gesellschaftlichen Krise versuchen faschistische Kräfte an Boden zu gewinnen. Das dürfen wir nicht zulassen! Lasst uns die antifaschistische Bewegung aufbauen, Tag für Tag, denn eine andere Welt ist möglich!

Wir senden Grüsse an alle Menschen, die derzeit gegen den Faschismus oder sich verschärfende staatliche Repression ankämpfen! No Pasarán!

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