Am Wochenende vom 20.9/21.9 wurde die Kasernenwiese in Zürich besetzt. Ein Wochenende lang wurde diskutiert, sich gegen die kapitalisitische Urbanisiereung ausgetauscht und verbündet. Dieses Areal und das Quartier, in dem es sich befindet, stehen exemplarisch für Gentrifizierungsprozesse. Die Verdrängung vieler Bewohner:innen aus der Stadt an ihre Ränder nimmt zu. (Rassistische) Polizeikontrollen sind überall sichtbar. Wer nicht genug Geld hat und nicht ins Bild passt, muss gehen – raus dem Quartier, raus der Stadt. Diese Besetzung zeigt einmal mehr, dass man sich immernoch kämpferisch und unbewilligt Patz nehmen kann. An diesem Wochenende haben die Bewohner:innen gegen die Aufwertung und Verdängung Widerstand geleistet.
Einer von vielen Playern in den Aufwertungsprozessen sind die Zwischennutzungsfirmen wie Projekt Interim, Intermezzo etc. Diese Firmen vermitteln leerstehende Gebäude befristet an Mieter:innen. Dies machen sie nicht aus gutem Wille um gegen die Wohnungsnot anzukämpfen sondern aus reiner Profitlogik. So werden durch Zwischennutzungen leerstehende Gebäude so vermietet, dass sie weiterhin Profit generieren bis sie schlussendlich abgerissen und teuren Neubauten weichen müssen. Zudem wird bei den befristeten Mietverträgen das Mieter:innenrecht ausgehebelt. Einen weniger offensichlichen Aspekt aber umso zentraler ist, dass so Besetzungen verhindert werden.
Grund genug also um diese Scheisse anzugreifen. Um auch an diesem Wochenende unbequem zu bleiben, wurde einer der vielen Akteure, der dieses Quartier versucht kaputt zu machen direkt angegeriffen. Projekt Interim ist Teil der Aufwertung und das direkt im Herzen des Quartiers, neben der Kasernenwiese. Trotz grosser Bullenpräsenz während des ganzen Wochenendes, ist es gelungen sich aus dem Areal zu bewegen und ein kollektives und farbiges Zeichen zu setzen. Die Bullen hatten Angst und das zu recht! Wir bleiben widerständig! Wir bleiben im Quartier! Wir bleiben alle!