Im Zentrum der Stadt Luzern wurde das Haus in der Bruchstrasse 64 am Dienstag, 21. Juni 2022 besetzt!
Der seit zweieinhalb Jahren andauernde Leerstand des Hauses vermehrt den Reichtum derer, die bereits mehr als genug haben, während Mieter*innen durch immer höhere Mieten und Wohnungsknappheit aus der Stadt verdrängt werden. Wir Besetzer*innen fordern: Luzern soll nicht von den Reichen geformt werden. Luzern gehört denen, die darin wohnen, arbeiten, leben; denen, die Luzern beleben.
WOHNEN STATT PROFIT!
Seit zweienhalb Jahren steht das Haus an der Bruchstrasse 64 leer. Den Menschen, die darin wohnten, wurde gekündigt, weil es totalsaniert werden sollte. Saniert wurde es nie, dafür zwei mal weiterverkauft. Zuletzt an die Firma Corgi Real Estate, dessen Präsident Fritz Burkhard zu einer der 60 reichsten Familien in der Schweiz gehört. Der seit zweienhalb Jahren andauernde Leerstand an der Bruchstrasse 64 vermehrt den Reichtum deren, die bereits mehr als genug haben, während Mieter*innen durch hohe Mieten und Wohungsknappheit aus der Stadt verdrängt werden.
WIR WEHREN UNS GEGEN SPEKULATION MIT HÄUSERN UND RÄUMEN!
Häuser und Räume dürfen nicht einfach leer stehen, um zur Vermehrung des Reichtums deren, die sowieso bereits genug haben, genutzt zu werden. Hier könnten Familien mit ihren Kindern leben, die stattdessen wegen zu hohen Preisen aus der Stadt vertrieben wurden. Hier könnten Geflüchtete aus der Ukraine, Syrien oder Eritrea leben, die stattdessen in Asyllagern, weit weg vom Zugang zu Bildung, Arbeit, Gesundheitsversorgung leben müssen.
Wir können und wollen nicht still bleiben, wenn Besitzer*innen ihre Immobilien im Zentrum der Stadt leerstehen lassen, während andere aus dem Zentrum vertrieben wurden, drei Jobs haben um eine viel zu kleine Wohnung in der Aglo stemmen zu können.
DIE HÄUSER GEHÖREN DENEN, DIE SIE BELEBEN!
WOHNEN DARF NIEMALS PRIVILEG SEIN, WOHNEN IST EIN GRUNDRECHT!
WIR BEHARREN AUF DAS RECHT AUF STADT!
KEIN PROFIT MIT WOHNRAUM!
WOHNEN STATT PROFIT!
Die Stadt soll nicht von den Reichen geformt werden. Luzern gehört denen, die darin wohnen, arbeiten, leben. Luzern gehört denen, die es beleben. Dies sind auch die Unkaufkräftigen, die Einflussarmen, die politisch Ungehörten und Unvertretenen und die Ausgegrenzten!
Das Recht auf Zentralität ist die Freiheit für alle, sich durch den gesamten städtischen Raum zu bewegen, ihn zu nutzen, in ihm zu spielen, sich zu begegnen, sich auszutauschen. Es geht um mehr als einen Schlafplatz, eine Arbeitsstelle, einen Eventbesuch oder eine Shoppingtour durch die Einkaufszone. Es geht um den Zugang zur ganzen Palette städtischer Möglichkeiten und Ressourcen wie Wohnen, Bildung, Einkommen, Gesundheitsversorgung.
Luzern braucht Freiräume. Luzern braucht unkommerzielle Austauschorte, Räume die mensch selber gestlaten kann, Räume für Kreativität. Boa weg, Eichwäldli weg; LUZERN BRAUCHT WIEDER MEHR LEBEN UND LIEBE!
Dies soll ein offener Raum im Zentrum von Luzern sein, um sich zu begegnen, zusammenzuschliessen, zu organisieren, gegenseitig zu inspirieren, zu unterstützen, um gemeinsam zu entscheiden was alles darin passieren darf.
Wir besetzen dieses Haus nicht nur um unser eigenens Bedürfnis nach günstigem Wohnraum zu befriedigen, viel mehr sehen wir diese Aktion als ein politisches Zeichen. Wir sind in einer priviliegierten Position, in der wir die Ressourcen haben, uns mit solch einem Thema zu beschäftigen, uns dagegen zu wehren, zu besetzen – während andere weder Zeit noch Energie dazu haben. Wir wollen nie damit aufhören uns, unser Handeln und unsere Position stetig zu hinterfragen und zu reflektieren.