Am Samstag setzten sich die Faschisten von der Jungen Tat an die Spitze der Coronademo in Bern. Dass Rechtsextreme als Spitze einer grossen Demonstration durch eine deutsch-schweizer Innenstadt laufen können, ist eine Neuheit. Wir müssen das als Signal verstehen, die Strassen gegen den rechten Vormarsch zu verteidigen und die Dynamik der Faschist*innen zu brechen.
Rechtsextreme Strukturen sind seit langem in den Coronademos involviert. Und genauso lange haben antifaschistische Recherchegruppen darauf hingewiesen. Die Junge Tat beispielsweise agierte seit Monaten als Teil der Sicherheitsstruktur der Coronademos und koordinierte sich dabei auch mit Massvoll. Nazis nahmen kontinuierlich an den Demos teil, machten ihre Propaganda und integrierten sich in die Organisationsstrukturen.
Früh haben sie erkannt, dass die Coronademos ein fruchtbarer Boden für sie ist. Es war nur eine Frage der Zeit, bis aus dem mehr oder weniger verdeckten agitieren, ein Führungsanspruch entsteht. Was in Bern am Samstag passierte, fand in exakt gleicher Form zuvor in anderen europäischen Städten statt. Es ist klar zu sehen: Neonazis und sogenannte „Identitäre“ haben in den letzten Monaten eine gefährliche Dynamik entwickelt. Sie bringen ihre Vernetzung auf ein neues Niveau und es gelingt ihnen sich der diffusen Anti-Massnahmenbewegung als entschlossene Spitze aufzusetzen.
Diese Erfolgsmomente von faschistischen Gruppen bedeuten, dass sie noch mehr Zulauf haben und nach weiteren solchen Momenten streben werden. Besonders gefährlich dabei ist, dass es im Kontext eines allgemeinen gesellschaftlichen Rechtsruckes stattfindet. Ein Grund für dieses Erstarken ist auch die Passivität von links. In einer massiven, vielschichtigen Krise ist es bisher kaum gelungen, revolutionäre linke Perspektiven auf die Tagesordnung zu setzen. Das müssen wir ändern!
Bringt euch in die Mobilisierung ein! Wir brauchen jetzt eine starke antifaschistische Bewegung!
Quelle: https://baselnazifrei.info/blog/antifa-in-die-offensive