My Body My Choice! – Kein Fussbreit dem “Marsch für’s Läbe” 2020!
Dort werden sich die christlichen Fundamentalist*innen unter dem diesjährigen Motto «Läbe für alli» bereits zum elften Mal gegen das Recht auf Abtreibung und damit gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frauen über ihren eigenen Körper positionieren. Die Organisator*innen versprechen «ein fröhliches Treffen für die ganze Familie» und ein «vielfältiges Programm mit kreativen Überraschungen».
Wir lassen uns weder von blumigen Worten noch von «kreativen Überraschungen» blenden: Mit «fürs Läbe» oder «Läbe für alli» hat diese Veranstaltung genauso wie die Märsche und Aktionen der vergangenen Jahre nichts zu tun.
Die Christenfundis inszenieren sich als Lebensschützer*innen, doch in Tat und Wahrheit propagieren sie ein rückwärtsgewandtes, frauen- und LGBTIQ*-verachtendes Menschenbild. Das «Läbe», welches sie sich wünschen, ist ein patriarchales, zutiefst sexistisches und konservatives Leben, in dem Frauen zu Gebärmaschinen für Staat, Nation, Kirche und Kapital degradiert werden und über kein Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper verfügen.
Die rechten Christ*innen proklamieren, dass Abtreibung Mord sei, die psychische Gesundheit gefährde und das christliche Modell der patriarchalen Kernfamilie aushöhle. Zur Untermauerung ihrer Argumente schrecken sie auch nicht davor zurück, immer wieder Menschen mit Beeinträchtigung auf die Strasse zu zerren, Kinder und traumatisierte Personen für ihre Vorhaben zu instrumentalisieren, Fakten zu verbiegen und Lügen zu verbreiten. Dieses Vorgehen ist perfide und degradiert Kinder und Menschen mit Beeinträchtigung, in dem es sie als Werbeträger*innen ausnutzt.
Entblössend für «den Marsch» ist auch, wer sich dahinter verbirgt: Mitorganisiert wird der «Marsch fürs Läbe» vom Zürcher SVP-Politiker Daniel Regli, der in der Vergangenheit durch extrem menschenverachtende Aussagen zu «Suizid bei Schwulen» fragwürdige Berühmtheit erlangte. Aber auch die anderen OK-Mitglieder haben es in sich. Neben den Anbieter*innen moralisierender Beratungsseiten finden sich hier auch zahlreiche Akteur*innen wieder, die offen islamophobe, fremdenfeindliche, homophobe, misogyne und transphobe Positionen vertreten. So etwa die Betreiber*innen der Website zukunft-ch.ch, die mit Texten und Veranstaltungen zu Überfremdung, aber auch zur Heilung Transsexueller das Bild einer «Zukunft» zeichnen, in der nur weisse, hetero-cis Christ*innen einen Platz haben. Ebenfalls vertreten sind Mitglieder von «Christen für die Wahrheit», einer sektenartigen Gruppierung, die sich immer wieder mit der Verbreitung schwurbeliger Verschwörungstheorien und massiv queerfeindlicher Inhalte hervortut.
Die Fundis können zwar versuchen, ihre Veranstaltung hinter Schloss und Riegel und unter sich abzuhalten, aber das wird uns nicht daran hindern, uns ihnen entgegen zu stellen, unsere Inhalte auf die Strasse zu tragen und ihnen deutlich zu zeigen, dass sie auch hier nicht erwünscht sind!
Auf zur Gegendemo am 19. September 2020!
Treffpunkt um 12:00 Uhr im Stadtpark Winterthur
Quelle: https://barrikade.info/event/1347