Am Samstag 12. Januar 2019 demonstrierten an die 100 Menschen zusammen für den Erhalt des Eichwäldlis und für eine andere, solidarische Stadt. Auch wenn die Familie Eichwäldli vorerst in der alten Soldatenstube bleiben kann ist es nie der falsche Zeitpunkt gegen Profitmaximierung und Verdrängungsprozesse auf die Strasse zu gehen.
Communique zur Demo:
Eichwäldli bleibt!
Für lebendige und solidarische Quartiere
Eichwäldli bedeutet einander begegnen, gemeinsam essen, tanzen, diskutieren, ein Leben erproben, das auf Freiheit, Freude und Respekt basiert. Es ist ein offener Ort der Begegnung und des Austausches. Ein Ort, an dem Menschen gemeinsam Ideen verwirklichen. Das Haus am Murmattweg 2 hat sich seit letztem Sommer zu einem wichtigen Treffpunkt fürs Quartier und die Stadt entwickelt.
Die letzten Wochen waren turbulent. Es war nicht sicher, ob eine langfristige Lösung für die weitere Nutzung des Hauses überhaupt denkbar ist. Das Gebäude gehört der Stadt Luzern, es ist schon alt und hat sich über die Jahre etwas verzogen. Es steht etwas schief im Wind und muss an manchen Ecken gestützt werden. Darum wollten die städtischen Behörden auch den Mietvertrag nicht verlängern. Wir aber waren uns sicher, dass das Nötige geflickt werden kann, damit das Haus noch lange Dach über den Köpfen unserer Visionen und Ideen sein kann. Wir haben uns geweigert, einfach so auszuziehen, ohne dass diese Anliegen ernsthaft Gehör erhielten. Mit viel Unterstützung von unseren Freund*innen und Nachbar*innen und dem Mut, den wir gemeinsam aufbringen konnten, haben wir erreichen können, dass statt einem leerstehenden Haus nun ein temporärer Mietvertrag steht, sowie die Aussicht, das ganze Eichwäldli samt Stube für lange weitere Zeit zu beleben!
Heute erheben wir unsere Stimmen, für eine lebendige Stadt. Wir wollen in einer Nachbar*innenschaft leben, die sich kennt und unterstützt. Dies in einer Stadt, in der diverse Lebensformen nebeneinander Platz haben und sich die Menschen mit Respekt und Offenheit begegnen.
Die fortschreitende Gentrifizierung der städtischen Quartiere aber führt die Entwicklung in eine andere Richtung. Das Wohnen und somit das Leben ist immer abhängiger von Profitgier, Bodenspekulation und Verdrängungsprozessen. Die dadurch höher werdenden Mietpreise führen zu unnötigen wirtschaftlichen Zwängen, die uns in allen Lebensbereichen beeinflussen.
Wir glauben, dass eine andere Stadt möglich ist. Wir wollen zusammen dafür kämpfen.
Wir wollen Solidarität leben und uns gemeinsam organisieren. Deswegen setzen wir uns für das Eichwäldli als selbstbestimmten Ort des Austausches und der Diskussion ein. Im Kleinen kämpfen hier Menschen für eine Veränderung im Grossen.
WIR BLEIBEN!
Für Lebensideen ausserhalb kapitalistischer Zwänge.
Für ein solidarisches Miteinander.
Für lebendige Nachbar*innenschaften.
Für eine Stadt, in der wir auch in vielen Jahren noch leben wollen.
Für das Eichwäldli!