Nach seinem „Schmähgedicht“ ist Jan Böhmermann überall in den Medien. Solidarität wird ihm von allen Seiten entgegengebracht. Obwohl wir den Staat und seine Gesetze sowie Zensur ablehnen, verwehren wir Jan Böhmermann unsere Solidarität.
„Am liebsten mag er Ziegen ficken“
„Fellatio mit Hudert Schafen“
„Sein Gelöt stinkt schlimm nach Döner“
Zweifellos ist Erdogan einer der Schlimmsten Tyrannen und gehört beleidigt und angegriffen, wo immer möglich. Böhmermanns Erguss verfehlt dieses Ziel aber bei weitem und reproduziert nur rassistische Beleidigungen. So schreibt Böhmermann mehrmals darüber, das Erdogan Geschlechtsverkehr mit Tieren wie Ziegen und Schafen habe. Eine Ausdrucksweise, die wir uns sonst von Rechtsextremen gewohnt sind. Weiter behauptet er, dass Erdogan nach Döner stinke, was seinen Rassismus nur noch weiter unterstreicht
„Weiss jeder, dieser Mann ist schwul“
In einer anderen Zeile entlarvt sich Böhmermann als ekliges, homophobes Arschloch. Wer 2016 Schwul noch als Fluchwort benutzt, beweist nur sein rückwärtsgewandtes Bewusstsein.
„Ein Präsident mit kurzem Schwanz“
„Die dumme Sau hat Schrumpel-Klöten“
„Sein Kopf so leer wie seine Eier“
Wie das ganze „Gedicht“ erinnern auch diese Zeilen eher an das Gekritzel eines vorpubertären Primarschülers. Obwohl Erdogan so viele Angriffsflächen bietet, beschliesst Böhmerann ihn via Männlichkeit anzugreifen und zementiert somit überholte Geschlechterrollen sowie Makertum.
„Er ist ein Mann der Mädchen schlägt“
„Und dabei Kinderpronos schauen“
„Recep Fritzl Prikopil“
Diese Zeilen sind geradezu ein Schlag ins Gesicht von Opfern, sexueller Übergriffe indem Böhmermann ebendiese dem Gespött der Menschen preisgibt.
„pervers, verlaust und zoophil“
Auch in dieser Zeile scheint es Böhmann nochmal für nötig zu halten, Erdogans Geschlechtsverkehr mit Tieren zu unterstreichen. Ausserdem erinnert „verlaust“ extrem stark an die Propaganda des NS-Regimes, welches Juden und Kommunisten als verlaust bezeichnete.
Was von Böhmermanns Gedicht bleibt, wenn man dem ganzen Rassismus, die Homophobie, den Sexismus, das Makertum, die Verharmlosung von Sexueller Gewalt und NS-Propaganda streicht, ist ein aufmerksamkeitsgeiler Mann, der versucht als Trittbrettfahrer ein bisschen Aufmerksamkeit zu erlangen.