Am 2. Mai 2015 hat die Polizei die fünfte, alljährlich stattfindende und stets bewilligte antikapitalistische Tanz-Demonstration „Eine andere Welt ist möglich“ in Luzern ohne Vorwarnung und ohne vorherige Kontaktaufnahme mit der Demo-Leitung angegriffen. Wenige hundert Meter vor dem Ende des Umzuges, stürmten mehrere Polizei-Grenadiere in Vollmontur in die Demo und verhafteten wahllos vier Personen. Die restlichen DemoTeilnehmerInnen wurden unter Androhung des Einsatzes von Pfefferspray & Gummischrot in Richtung des Schlusskundgebungsplatzes gedrängt. Ein Beweis für die Willkür bei den Verhaftungen ist z.B. die Festnahme einer Demo-Sanitäterin, gegen die das Verfahren längst wieder eingestellt wurde, da nicht der geringste strafrechtliche Vorwurf nachgewiesen werden konnte. Die Polizei versuchte den völlig unverhältnismässigen Einsatz nachträglich damit zu legitimieren, dass vermummte Personen pyrotechnisches Material gezündet hätten. Schon seit geraumer Zeit versuchen Medien, PolitikerInnen und die Polizei Demonstrationen in Luzern zu erschweren oder zu verunmöglichen. Regelmässig werden vor einer Demo die TeilnehmerInnen in den Medien als ChaotInnen denunziert und die Angst vor Ausschreitungen wird geschürt, während die politischen Inhalte unerwähnt bleiben. PolitikerInnen und Behörden haben dafür gesorgt, dass Demonstrationen in Luzern erst nach Ladenschluss (am Samstag nach 16.00 Uhr) bewilligt werden und es wurde auch schon vorgeschlagen, für gewisse Zonen (z.B. Innenstadt oder gewisse Strassen und Brücken) ein generelles Demo-Verbot auszusprechen. Die Polizei hat es immer wieder gut verstanden, Provokationen und Angriffe von Rechtsextremen auf die Demonstrationen zu ignorieren, waren hingegen stets zur Stelle, um dem Demoschutz mit Verhaftungen zu drohen, wenn dieser aktiv eine Demo schützte. Der Angriff der Polizei am 2. Mai 2015 galt nicht den verhafteten Personen, sondern uns allen! Allen, die am 2. Mai auf die Strasse gegangen sind, um ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen! Allen, die mit den Zuständen, für welche das kapitalistische Wirtschaftssystem verantwortlich ist nicht einverstanden sind! Allen, für die eine andere Welt möglich ist! Ein Teil der Verhafteten soll sich u.a. wegen Verstosses gegen das Vermummungsverbot, Hinderung einer Amtshandlung, Gewalt und/oder Drohung gegen Beamte und Verstoss gegen das Sprengstoffgesetz vor der Strafjustiz verantworten müssen. Solidarität heisst Widerstand – Auf der Strasse und vor Gericht. Deshalb ist die Unterstützung von Antirep-Strukturen wichtig. Denn der juristische Kampf ist auch immer mit hohen Kosten verbunden. Kampf auf allen Ebenen!
solikonzi2016@gmx.ch
Am Soli-Konzert werden der berliner Liedermacher Yok (Pocketpunk – Quetsche- & Ukulelenpaua) die berner D-Punk-Band Outlaw & die zentralschweizer Combo Nana Hègedé, bestehend aus dem Polit-Raper Oli Second, dem Troubadur Troubadueli und drei Musikern (Gitarre, Bass, Drum) auftreten.
Yok spielt Songs, spricht Texte und zündelt dabei an der Musik.
Er singt und wütet sich durch die bitteren Realitäten einer Welt, die zu zerbrechen scheint, und versucht, den Weg einer emanzipatorischen Linken unbeirrt mitzugestalten. Die Texte verhandeln, ziehen Grenzen und Konsequenzen, treten weg und träumen vor. Die Musik will den Beton und die Zäune wegreißen, die die Menschen voneinander trennen. Yok ist Taxifahrer, aber auch seit 1984 unermüdlich live mit Auftritten unterwegs. Von 1989 – 1994 hieß das “Quetschenpaua”, von 1995 – 1999 dann “Tod und Mordschlag”. Von 2001 – 2012 war er Teil des Musiktheaterkollektivs “Revolte Springen” und pflegt heute das Motto TRÜMMER TRÄUME TRASH mit seiner Band “option weg”. Seine “Solo-pocketpunk-show”, in der mittlerweile auch “Punkrocksonnen-Beats” zum Einsatz kommen, zeigt Subkultur plus Hirnmasse an Ukulele und Quetsche.
Nana Hègedé. „Der Weg der Freiheit wird niemals der Weg der Masse sein.“ Von all den Versuchen einer griffigen Übersetzung, trifft dieser den Kern der ursprünglichen Bedeutung wohl am ehesten. Der gleichnamige nordische Stamm, der diesen Schlachtruf erschallen liess, wenn er Äxte schwingend an Land stürmte, ist längst Gegenstand vieler Legenden. Fast durchgängig beruhen diese auf dem Mythos, dass Nana Hègedé meist bei einer Feier in der lokalen Kneipe landete, noch bevor er zum Plündern kam und so statt Gold und Jungfrauen stets nur neue Lieder von seinen Beutezügen nach Hause brachte. Neue Lieder und Kopfschmerzen.
Zur Gegenwart: Drei Zuger und zwei Luzerner, weltoffen und sich der Tradition ihrer nordischen Vorfahren doch bewusst, wollen aufs Neue die Welt erobern. Ihre Kämpfe tragen sie dabei, genau wie einst ihre Urahnen, meist mit Instrumenten und grossen Gläsern aus. Dabei klingen sie wie ein rappender Mani Matter auf Speed, der sich von Bob Marley inspirieren liess. Begleitet wird er von Kurt Cobain, der endlich mal Soul machen will. Und Slime. Und ja, dazu kann man tanzen.
Troubadueli und Oli Second lassen ihre Texte in diesen musikalischen Schmelztiegel fliessen. Dabei finden der Liedermacher und der Rapper gerade in ihrer kompletten Gegensätzlichkeit den gemeinsmen roten Faden. Der eine umschreibt so poetisch, dass er bei der Beschreibung der Welt eine neue zu erschaffen scheint. Der andere bleibt so präzise und scharfzüngig wie man ihn seit jeher kennt.
Zugs „Original Bluesman“ Stefan Keiser, Beatmaster Lenz und Bassboy Marcel Sigrist bilden den Rest der Band, die zwar nicht existiert, aber umso mehr Freude bereitet. Üblicherweise tragen sie ihren Sound den unterschiedlichsten Projekten bei: Post-Rock, Reggae und Rumba-Bands. Und weil alle ganz Grossen ihre Karriere im Kirchenchor begannen: Auch auf das Talent eines der Protagonisten greifen diverse Kirchgemeinden gerne am frühen Sonntagmorgen zurück. Vorausgesetzt er ist dann noch wach.
Nana Hègedé. Wenn auch nicht jener der Masse, zumindest musikalisch ist die Freiheit der Weg dieser Band. Live entlädt sich ihre Energie in einer Jam-Session, als spielten sie zum letzten Mal gemeinsam. Oder zum ersten Mal. Der Schlachtruf ist noch nicht verklungen, die Legenden werden weiter gesponnen. Nana Hègedé existiert!
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(Das Ponkt – Yok)
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(Yok ABC – Yok)
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(Libertad – Outlaw)
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(Widerstandskultur – Outlaw)
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(Terroristen – Outlaw)