Am Samstagmittag besammelten sich ca. 100 Rechtsextreme bei der Schifflände in Brunnen.
Einige von ihnen waren mit dem Auto angereist, viele benutzten aber auch den Zug. Unter den verständnislosen Blicken der Bevölkerung von Brunnen bestiegen die Nazis das Schiff Richtung Rütli um 12:11 Uhr. Was sie auf dem Rütli machten ist unklar. Laut Angaben in der mittlerweile gelöschten Facebook-Veranstaltung wollten sie auf dem Rütli den Rütlirapport erneut abhalten und sich gegen den «Eurofaschismus» organisieren. Bei schlechtem und kaltem Wetter traten die Rechtsextremen bereits nach kurzer Zeit die Rückreise wieder an. In Brunnen teilten sie sich auf. Die meisten Autos waren auf dem Gemeindeparkplatz in Brunnen parkiert. Die Anderen NeoNazis bestiegen den Zug in Richtung Schwyz und Arth Goldau.
Polizei auf dem rechen Auge blind
Seit Jahren versammelt sich die Rechtsextreme Szene in Brunnen um danach gemeinsam auf das Rütli zu gehen. Auch dieses Mal schritt die Kantonspolizei Schwyz nicht ein obwohl diese vom Anlass wusste und mit einem Aufgebot im Einsatz stand. So waren neben Streifenwagen auch Zivilpolizisten und die Seepolizei Schwyz vor Ort. Die Kantonspolizei versucht jedoch den Vorfall lieber zu vertuschen anstatt den illegalen Aufmärschen der Rechtsextremen endlich Einhalt zu gebieten. Zu den Vorkommnissen am Samstag veröffentlicht sie nicht einmal eine Medienmitteilung.
Unfähige SGG
Auch die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG), welche Eigentümerin des Rütlis ist, unternimmt seit Jahren nichts gegen die regelmässigen Aufmärsche des braunen Mobs obwohl dieser gegen mehrere Punkte der Benutzungsordnung verstösst. In dieser steht zum Beispiel:
– Besuchergruppen ab 50 Personen brauchen eine Bewilligung durch die SGG
– Aktivitäten die sich gegen bestimmte Menschen und Gruppierungen in der Schweiz richten sind nicht erlaubt.
Ausserdem schreibt die SGG: «Das Rütli darf nicht für Ziele genutzt werden, welche die Grundwerte der Eidgenossenschaft in Frage stellen. Zu diesen Werten gehören insbesondere die Toleranz und die Bereitschaft, im Interesse des Gemeinwohls mit Andersdenkenden konstruktiv zusammenzuarbeiten.»
Widerstand ist nötig
Aus den oben aufgezählten Gründen erachten wir es als unerlässlich wieder Protestaktionen in Brunnen zu planen. Die Rechtsextremen dürfen sich nicht weiter ungestört auf dem Rütli treffen.
21.02.2016 Lagota