Ni oubli – ni pardon

Am Solikonzert im Sedel vom vergangenen Samstag haben wir mit einem Transpi und einer Rede auf die Ermordung von Clément Méric vor zwei Jahren aufmerksam gemacht.

nioublinipardonClément Méric, ein 18 jähriger Politikwissenschaftsstudent, war erst vor kurzem von Brest nach Paris umgezogen. Er war Aktivist der „Antifa Paris Banlieu“ und unter anderem Mitglied der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft “Confederantion Nacional du Travaille, CNT“, welche von Flüchtlingen des Spanisch-Faschistischen Franko-Regimes gegründet wurde. Später beteiligte er sich bei der linken bis linksradikalen StudentInnenorganisation “SUD Edutiants“.

Dieser Clément Méric geriet am 5. Juni 2013 in der Nähe des Bahnhofs Saint Lazare zusammen mit einigen Freunden in eine Auseinandersetzung mit Rechtsradikalen. Weil die Kräfteverhältnisse zu Beginn ausgeglichen waren, riefen die Neo-Nazis telefonisch Verstärkung. Die zahlenmässig stark überlegenen Faschisten griffen Clément und seine Freunde an.

Kurz nach 18 Uhr fielen die tödlichen Schläge, und wie die Sonntagszeitung JDD berichtet, zogen die Naziskins nach vollbrachter Tat „frohen Gesichts von dannen, nachdem ihnen klar wurde, dass ihnen niemand folgte“ und „klatschten sich gegenseitig in die Hände, ungefähr als ob sie gerade gemeinsam ein Diplom erhalten hätten oder Ähnliches“.

Clément Méric wurde anschliessend ins La Pitié-Salpétrière Krankenhaus eingeliefert, noch am gleichen Abend wurde er für Hirntot erklärt und im Verlauf des folgenden Tages wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet.

Wie die Autopsie ergab, starb Clément Méric nicht an den Folgen des Sturtzes auf den Hinterkopf, sondern direkt an den Folgen des Schlages ins Gesicht, des später verhafteten, bekannten Pariser Neonazis Esteban Morillo.

Esteban Morillo wurde in Spanien geboren und wuchs in einem Kaff in der Picardie auf und hat dort als Dorfnazi auf sich aufmerksam gemacht. Zwei Jahre vor der Tat kam er nach Paris, wo er vom Dunstkreis von Serge Ayoub, Inhaber des rechtsextremen Veranstaltungsorts, Le Local‘ im Pariser Süden, ehemaliger Skin-Anführer in den 1980er Jahren und jetzt Kopf einer Minipartei unter dem Namen Troisième Voie‘ (Dritter Weg), angezogen wurde.

Quelle: http://ch.indymedia.org/de/2015/06/95247.shtml

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