Am Mittwoch, 5. November im Neubad Luzern
Informationsabend über die Revolution in Rojava
und über den Widerstand in Kobanë.
Mit Kurdischen Spezialitäten
Ab 19.00 Uhr im Bistro
Kosten: Solidaritätskollekte
An jedem ersten Mittwoch des Monats findet der Solidaritäts-Abend von, mit und für MONDOJ statt. MONDOJ ist ein Luzerner Kollektiv von Menschen mit oder ohne Pass.
Rojava ist ein autonom verwaltetes Gebiet (ehemals zu Syrien gehörend), das durch kurdische Freiheitskämpfer_innen befreit wurde. Die Verwaltung findet auf basisdemokratischer Ebene statt. Alle in der Region lebenden Völker, unabhängig von Ethnie, Religion oder Sprache, sind im Volksrat vertreten. Es besteht eine Frauenquote von 40% in der Verwaltung. Das ist nicht nur im Mittleren Osten einzigartig. Es gibt Frauenzentren, in denen Selbstorganisierung und Empowerment stattfindet. Eine zentralistische Regierung gibt es nicht. Die Region orientiert sich stark an anarchistischen Ideen, so flossen in der konkreten Umsetzung des Projektes Ideen von Bakunin, Kropotkin, aber auch Zerzan ein. Rojava ist ein sicher…er Hafen für alle Ethnien oder Minderheiten, die in der Region unterdrückt oder verfolgt werden – Araber, Sunniten, Armenier, Assyrer, Aleviten, Yeziden (darunter z.B. auch christliche Minderheiten). Ebenfalls setzt sich die Region gegen die Diskriminierung von Homo- und Transsexuellen ein. Ziel ist der Aufbau einer rätedemokratischen, ökologischen und geschlechterbefreiten Gesellschaft. Das Projekt ist als solches einzigartig auf der Welt und die Region gilt als eines der sichersten Gebiete in Syrien, auch, weil sie bewaffnet verteidigt wird. In der aktuellen Situation ist Rojava von allen Seiten bedroht. Einerseits durch den IS, welchem Rojava ein Dorn im Auge ist. Andererseits von Regierungen wie der Türkei, Syrien, oder den USA, für die Rojava ein politischer Spielball zur Wahrung der eigenen Interessen ist: seien es Ressourcen (Rojava ist reich an Erdöl und gleichzeitig die Kornkammer Syriens) oder strategische Interessen wie die Lage als Grenzgebiet. Insbesondere aber haben die genannten Regierungen kein Interesse an den alternativen Strukturen, die hier aufgebaut werden. Unter diesen Bedingungen zu bestehen ist nicht leicht. Umgebende Regierungen kontrollieren die Grenzen und verhindern Import und Export. Es fehlt an Lebensmitteln, Medikamenten, medizinischer Versorgung, Unterkünften. Die Stromversorgung wurde durch den IS gekappt. Damit ist auch die Wasserversorgung zusammengebrochen. Rojava ist als autonomes, basisdemokratisches Projekt akut bedroht und damit alle Menschen, die hier Zuflucht und Hoffnung gefunden haben.